Eric Burton und Adrian Quesada sind das Soul-Rock-Duo Black Pumas, das vom Erfolg ihres Debüts 2019 selbst überrascht war: „I knew the first record was good when we finished it, but I had no idea people would respond like they did", er-klärt Adrian. Grammy-Nominierungen, Konzerte u.a. bei den NFL Drafts oder zur Amtseinführung von Joe Biden taten ein Übriges, Tourneen durch Europa, Nord- und Südamerika, Auftritte bei Late-Night-Shows wie Jimmy Fallon, Jimmy Kimmel, Ellen DeGeneres oder Stephen Colbert waren weitere Adelungen. Der Zweitling „Chronicles of a Diamond" (ATO Re-cords/PIAS) wurde von Quesada produ-ziert, vom sechsfachen Grammy-Preisträger Shawn Everett (Alabama Shakes, The War on Drugs) abgemischt, und schreibt die Melange aus Soul, gitarrengetriebenem Rock, Psychedelik, mellotronisiertem Jazz-Funk und streicherverschwurbeltem Ad-vanced-Gospel fort. „Es fühlte sich wie eine Metamorphose an, die sowohl schön als auch schwierig war, aber letztendlich dem entspricht, was wir als Kollaborateure sind", erklärt Falsett-Meister Eric, der sich mit vollem Einsatz in die Songs wirft. Die entstanden zwar im Studio, fangen aber die Energie ihrer Live-Shows ein. „Bei diesem Album fühlte ich mich sehr frei in meiner vokalen Entfaltung, was viel damit zu tun hat, dass Adrian etwas in meiner Stimme hörte und mir half, das zu erforschen". Die Puma-Themen zwischen Love-Songs und Alltagsbegebenheiten. Ein kraftvoll-frischer, Retro-beseelter Genre-Ritt durch Soul-Funk-Gospel-Rock, mit knackigen druckvollen Songs, einem hoch-emphatischen Eric-Samtstimmchen, die konzeptionell ähnlich gelagert sind wie etwa die texanische Combo Khruangbin.

Jürgen Parr