Theater
Niemand hat das weltbekannte Kammerspiel "Der Gott des Gemetzels" von Yasmina Reza so auf die Bühne gebracht wie die Münchner Theatergruppe Wirtshausmannschaft: hintergründig und boshaft wie in der Originalfassung, aber auf Bairisch. Fernab von Dirndl- und Lederhosenromantik verleiht die Rauheit der bairischen Sprache den Figuren eine Intensität, der man sich kaum entziehen kann. Der Sohn von Alex und Annette Huber hat dem Sohn von Micha und Veronika Rey zwei Vorderzähne ausgeschlagen. Also beschließen die beiden Ehepaare, sich zu treffen und sich gütlich zu einigen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Die Eindringlichkeit dieser Inszenierung hat auch die Autorin Yasmina Reza überzeugt, die bis dahin Aufführungen in jeglicher Dialektform abgelehnt hatte. Reza, geboren 1957 in Paris, ist Meisterin darin, hinter den Fassaden der scheinbar zivilisierten und weltoffenen Bourgeoisie in die Abgründe zu blicken.
Stand: 15.10.2019
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