Theater
Die charmante Komödie "Gretchen 89ff." von Lutz Hübner blickt hinter die Kulissen, tief hinein in den Arbeits-Alltag des Theaters. Auf dem Probenplan steht Goethe: Faust - Der Tragödie erster Teil. Genauer gesagt, die "Kästchenszene", im Textbuch S. 89 ff., abends, Margarete ziemlich durcheinander. Das ist die Szene, die der Regisseur mit wechselnden Schauspielerinnen probt. Die Diva: "Herrgottnochmal, in diesem Kaff ein Taxi zu kriegen, scheint ja ein Ding der Unmöglichkeit zu sein." Die Anfängerin: "Guten Morgen, Herr Riedel, ich hab da... ich hab da einige Schwierigkeiten mit der Szene." Und auf der anderen Seite Regisseure, wie alle Schauspielerinnen sie kennen und fürchten. Der Freudianer: "Schon okay, du brauchst dich nicht vor mir zu erniedrigen, bloß weil ich hier Regie führe, wir wollen uns ja kennenlernen, nicht?" Der Streicher: "Alles schön und gut, aber zu lang, zu lang. Das hält nur auf." Der Schmerzensmann: "Verschon mich mit der ganzen Theoriescheiße, der Rezipient muss das nachher auch ganz unmittelbar aufnehmen. Wichtig ist, du musst das fleischlich denken." Eine herzliche Hommage an das Theater gleichsam wie an den Urtrieb des Faust, der immer wieder neu auf der Suche nach des Pudels Kern ist.
Stand: 16.09.2020
Tel.: 0911-40 99 09 43
Fax: 0911-40 22 73
Web: http://www.rote-buehne.de
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!