Theater
Nora führt ein scheinbar glückliches Leben als Ehefrau und Mutter, bis eine folgenschwere Geschichte aus der Vergangenheit nicht nur ihre Ehe, sondern auch ihre gesamte Existenz zu zerstören droht und sie zu einer radikalen Entscheidung zwingt. Als Henrik Ibsens "Nora" 1879 auf die Bühnen kam, wurde der erwachende Emanzipationswille seiner Protagonistin als Provokation wahrgenommen. Ibsens visionäre Perspektive trat einen veritablen Skandal aber auch feministische Initiativen los, die gesellschaftspolitisch nicht ohne Folgen geblieben sind. 140 Jahre später stellen sich viele der von Nora problematisierten Dinge also etwas anders und glücklicherweise besser dar. Regisseur Andreas Kriegenburg stellt in seiner theatralischen Versuchsanordnung das Verhältnis der Geschlechter vor die Folie zeitgenössischer Diskurse, indem er mit seinem Ensemble spielerisch die Diskrepanz zwischen gesellschaftlich formulierten Ansprüchen und gegenwärtigen Zuständen ausmisst. Dafür hat er einen Bühnenraum entworfen, in dem die Fehltritte der Figuren und das physische Ausagieren ihrer zum Teil durchaus komischen Verstrickungen in die eigenen Widersprüche, theatralisch wirkungsvoll frei gestellt sind.
Stand: 17.09.2019
Tel.: 01801-34 42 76
Fax: 0911-231 54 11
Web: www.staatstheater-nuernberg.de
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