„Arsène Lupin, der Gentleman-Gauner" von Maurice Leblanc. Matthes & Seitz Verlag 2022, TB, 238 Seiten, 18,00 Euro.
Lupin. Klingelt da was? Arsène Lupin ist der Gentleman Gauner, der die verwegensten Einbrüche begeht und der Polizei immer mindestens einen Schritt voraus ist, selbst, wenn er gerade im Gefängnis sitzt.
Die Netflix-Serie „Lupin" (dort heißt die Hauptfigur Assane Diob) hat diesen gerne mit Robin Hood verglichenen Charakter wieder ins Rampenlicht gebracht. 1905 erschien der erste Roman, dem weitere 24 folgen sollten. Autor Maurice Leblanc (1864-1941) verliert sich nicht in technischen Details, wie nun genau der Einbruch von statten gegangen ist, seiner Hauptfigur gelingt eben (fast) alles. Nachdem vor einiger Zeit im Insel Verlag der letzte, bislang nicht in Deutschland veröffentlichte Roman „Lupins letzte Liebe" erschien, können sich Freunde mit Liebe zur Buchästhetik jetzt die Hände reiben. Mit „Der Gentleman-Gauner" veröffentlicht Matthes&Seitz eine vorzüglich gestaltete Hardcoverausgabe, die schon kurz nach Erscheinen in eine zweite Auflage gehen konnte. Der nächste Band ist bereits geplant.
Eingeführt durch ein kenntnisreiches Vorwort von Pierre Lazareff, einem französischen Publizisten, liefert dieser erste Band neun Geschichten, die durch eine Rahmenhandlung miteinander verknüpft sind und auch inhaltlich aufeinander Bezug nehmen, allerdings so geschickt, dass sie auch einzeln verständlich bleiben. Die Figur Lupins fasziniert. Er ist nicht nur ein Verwandlungskünstler sondern eben auch ein Meisterdieb. Gerne liefert er sich in Leblancs Büchern ein „Duell" mit Sherlock Holmes.
Diese Edition verspricht Großes und vor allem ist zu wünschen, dass der in Berlin ansässige Verlag durch den nötigen Umsatz durchhalten kann, denn eine vernünftige, komplette deutsche Ausgabe mit bibliophilem Charakter hat es bislang nicht gegeben. Da heißt es: Daumen drücken!
Rainer Scheer
Stand: 27.04.2022
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