„Wo die Wölfe sind" von Charlotte McConaghy, S. Fischer, 432 Seiten, 22 Euro
Charlotte McConaghys literarisches Debüt „Zugvögel" wurde ein gefeierter internationaler Bestseller. In ihrem neuen Roman thematisiert die Australierin mit irischen Wurzeln ihr Entsetzen im Angesicht des Klimawandels, aber auch Topics wie Naturschutz und Renaturierung. Doch in der Geschichte der Biologin Inti Flynn, die mit ihrem Team in den schottischen Highlands Wölfe wiederansiedeln soll, steckt noch viel mehr. „Wo die Wölfe sind" ist nämlich auch eine Story über Zwillingsschwestern, die seit ihrer Jugend einiges mitgemacht haben und massiv unter gewalttätigen Männern leiden mussten. Dabei leidet Inti ohnehin mit allen, da die Biologin aufgrund einer seltenen Krankheit die Gefühle und Schmerzen anderer Lebeweisen am eigenen Leib erfährt. Die Wölfe ins Revier der schottischen Schaf- und Rinderzüchter zurückzubringen, sorgt ebenfalls für viele Probleme. Als inmitten der verhärteten Fronten ein Leichnam auftaucht, hat McConaghy dann auch noch alle Zutaten für einen richtig guten Krimi zwischen der Wolfsfrau, den Wölfen und mehreren wölfischen Menschen beisammen. Vielfältigkeit, Intensität, Spannung und ein stets spürbares Bewusstsein für die Natur aller Dinge – Charlotte McConaghys „Wo die Wölfe sind" ist ein überzeugender und anregender Roman.
Christian Endres
Stand: 27.04.2022
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