"Die letzte Jagd" von Jean-Christophe Grangé, Lübbe, 399 Seiten, 22 Euro
1997 veröffentlichte der Franzose Jean-Cristophe Grangé "Die purpurnen Flüsse", den ersten Roman um den Polizisten Pierre Niémans, der 2000 mit Jean Reno verfilmt wurde. Später schuf Luc Besson eine Filmfortsetzung ohne Vorlage, 2018 half Grangé, Niémans ins Serienfernsehen zu bringen. Aus der TV-Episode "Die letzte Jagd" wurde sogar ein Romansequel, das nun neben einer Neuausgabe von "Die purpurnen Flüsse" auf Deutsch aufschlug. Der Krimi funktioniert aber selbst ohne den Vorgänger. Niémans wird nach Koma und Pause Sonderermittler, sein neuer Fall führt den 58-järhrigen Haudegen und seine jüngere Kollegin Ivana nach Deutschland. Im Schwarzwald untersuchen sie die brutale Ermordung eines Industriellen aus einer jagdbegeisterten Adelsfamilie. Niémans - Reno hat sich eingebrannt - und Ivana gehen Spuren nach, die zu Kriegsverbrechen und Familiengeheimnissen führen. Dabei verbeugt sich Grangé sogar vor den Klassikern, etwa Arthur Conan Doyles "Der Hund von Baskerville". Allerdings wirken manche seiner Beschreibungen und Szenen so anachronistisch und irregeleitet wie Niémans. Da wird aus dem Mainstream-Krimi nach bewährtem Muster eher reißerischer, moderner Pulp. Dennoch ein Pageturner, der den Leser nach der Auflösung jagen lässt.
Stand: 23.09.2020
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