„Heaven, My Home", von Attica Locke, Polar Verlag, 322 Seiten, 20 €
Für ihren Roman „Bluebird, Bluebird" erhielt die Amerikanerin Attica Locke 2018 den Edgar Award, den wichtigsten Preis der Krimi-Szene. Damals stellte Locke, die als Drehbuchautorin und Produzentin an der TV-Serie „Empire" mitarbeitet, dem Leser ihren afroamerikanischen Texas Ranger Darren Mathews vor. „Heaven, My Home", der zweite, von Susanna Mende übersetzte Roman über den Gesetzeshüter, setzt kurz vor Trumps Amtseinführung ein, als der Rassismus in den USA einen erheblichen Wachstumsschub erfuhr. Das macht die Arbeit von Darren, dessen Ehe und Karriere am seidenen Faden hängen, nicht leichter. In einer Stadt im sumpfigen Osten von Texas, die eine schwarz-indianische Enklave, viel White Trash und Verbindungen zur Arischen Bruderschaft hat, hilft Darren bei der Suche nach einem verschwundenen weißen Jungen. Hass und Verdächtige auf allen Seiten, und auch das FBI will etwas beweisen.
Die 1974 geborene Locke vermischt die Vergangenheit des Bürgerkriegs und des Rassismus mit der explosiven Gegenwart. Osttexas ist seit Jahren das literarische Krimi-Hoheitsgebiet von Joe R. Lansdale – aber spätestens mit ihrem zweiten Roman, der den preisgekrönten Vorgänger noch mal deutlich toppt, hat sich Attica Locke bereits ein Stück davon erobert.
Christian Endres
Stand: 11.02.2020
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