Buch
 

H wie Honigbiene

Das Herz einer Honigbiene

„Das Herz einer Honigbiene hat fünf Öffnungen", von Helen Jukes, DuMont, 304 Seiten, 22 Euro

Ihre ersten Erfahrungen als Imkerin machte die 1984 geborene Helen Jukes eher in einer passiven, beobachtenden und begleitenden Rolle. Wobei: Ist das Beobachten und Umsorgen eines Bienenstocks nicht ohnehin besser passiv, als zu aktiv? Solche und andere Fragen stellte Jukes sich zuhauf, als sie in einer Phase der Orientierungslosigkeit, des beruflichen Verdrusses und der fortdauernden Entwurzelung den Entschluss fasste, sich in den Garten hinter ihrem Reihenendhaus in Oxford einen Bienenstock zu stellen. Wie genau es dazu kam, und wie es danach weiter ging, berichtet die heute in Wales lebende Psychologin, Autorin und Schreiblehrerin in ihrem Buch „Das Herz einer Honigbiene hat fünf Öffnungen", dessen klangschöner Titel allein schon ein ganz eigenes Summen erzeugt. Wie alle Naturbücher seit dem Erfolg von „H wie Habicht", findet Jukes eine gesunde Balance aus verschiedenen Blickwinkeln – auf die Natur, auf den Menschen, auf beide im Miteinander und im Gegenei-nander, und auf sich selbst. Als Leser erfährt man über die Zweifel, was ihr Vorhaben und ihr Leben angeht, genauso viel wie über die lange Geschichte von Biene und Mensch sowie die Historie der Bienenforschung. Nicht immer gelingt es der Britin, so spritzig und authentisch zu erzählen wie zu Beginn des Buches, doch dafür überzeugen ihre gekonnt formulierten Einsichten in den faszinierenden Kosmos der bedrohten Bienen, die für die Welt so wichtig sind. Schöne, klare Prosa ist neben der fundierten Recherche, der guten Fiktionalisierung und dem Impuls zu Achtsamkeit und Entschleunigung ein Herausstellungsmerkmal der besten Naturbücher, und da brummt es bei Helen Jukes mustergültig.

Christian Endres

Stand: 11.12.2018

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