„Mein Sommer in Brighton" von Birgit Schlieper, cbt, 382 S., 9,99 Euro (ab 14 J.)
Aktuelle Themen, wichtige Insider-Fakten, gesellschaftliche Diskurse – alles schön und gut. Manchmal aber soll das Lesen vor allem Spaß machen, manchmal soll es einfach nur nettes Lesefutter sein. Birgit Schliepers Sommerroman transportiert genau dies: Unterhaltung, Romantik, Gefühlsverwirrung. Ein bisschen Leid, am Ende Freud.
Nora verbringt die Sommerferien mit ihrer besten Freundin Lisa bei Gasteltern in England. Offiziell soll es darum gehen, die Sprache besser zu beherrschen. Tatsächlich ist das Sprachtraining vorrangig deshalb von Interesse, um mit Jungs flirten zu können und Partys zu feiern.
Lisa begegnet ihrem absoluten Traumtypen Tim. Die Annäherung verläuft schüchtern. Schneller als die Protagonisten weiß der Leser: Hier haben sich die richtigen Zwei gefunden. Doch andere weibliche Wesen in Tims Bekanntenkreis schüren Noras Selbstzweifel, und so lässt sie sich zu Taten hinreißen, die Tim eifersüchtig machen sollen, ansonsten allerdings nicht sehr ausgeklügelt sind. Überdies zerstreitet sie sich mit Lisa, die darunter leidet, in diesem Urlaub ungewohnt in den Hintergrund zu rücken.
Schlieper erzählt dies temporeich, mit viel Witz und authentischen Dialogen. Es hätten jedoch ein paar Katastrophen weniger sein dürfen. Noras Gefühls-Chaos, so treffend es auch eingefangen sein mag, wirkt vor dem Finale etwas überdehnt. Dennoch stellt der Roman eine große emotionale Nähe zur Heldin her. Der Leser leidet und hofft mit und nimmt an der Achterbahnfahrt der Gefühle unmittelbar teil. „Mein Sommer in Brighton" macht Liebes- und Sommergefühle direkt erlebbar.
Udo Bartsch
Stand: 12.06.2018
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