„Cyrus Doyle und der herzlose Tod" von Jan Lucas, atb 2017, TB, 364 Seiten, 9,99 Euro
Es ist der 28. August. Arbeitsbeginn für DCI Cyrus Doyle ist eigentlich erst der 1. September, doch am Pier von St. Peter Port, der Hauptstadt der Kanalinsel Guernsey, wird er bereits erwartet. Es hat einen ungewöhnlichen Mord gegeben. Ein Polizist ist mit einem Pfeil erschossen worden, der Schütze traf sehr präzise in den Hals, was das Opfer nicht sofort tötete. Das erledigte der Schnitt mit einem scharfen Messer in die Brust – um das Herz heraus zu schneiden!
Zwanzig Jahre hat der auf Guernsey geborene Cyrus Doyle bei der Metropolitan Police in London gearbeitet und dort Karriere gemacht. Doch der Gesundheitszustand seines Vaters lässt ihn zurück auf die Kanalinsel kommen, die streng genommen im Golf von St. Malo liegt. Diese geographische Nähe zu Frankreich ist es auch, die das Lebensgefühl der Einwohner auf der (nach Jersey) zweitgrößten Kanalinsel bestimmt.
Autor Jan Lucas muss definitiv Guernsey-Fan sein. Wen es nach der Lektüre nicht kribbelt, sofort die Reise zu buchen, dem ist nicht zu helfen. Dieser erste Band der Reihe überzeugt aber nicht nur durch seine besondere Regionalität, die Geschichte erinnert zunächst zu Beginn an die in den 80er Jahren auf Jersey spielende TV-Serie „Bergerac" (mit dem späteren Inspector Barneby Darsteller John Nettles), erlangt aber im Verlauf der Handlung eine sehr stimmige Eigenständigkeit mit einem Figurenpersonal, mit dem noch viele weitere Fälle zu erzählen sind. Packend, sehr gut geschrieben und im Hintergrund die Jagd nach einem perfiden Mörder, das ist richtig gut gemacht und natürlich darf auch jene Zeit nicht unerwähnt bleiben, in der die Nazis fünf Jahre lang die Inseln besetzt hielten und Hitler dies als Bollwerk ausbauen wollte. Ein absolut stimmiger Krimi, der wirklich begeistert. Gerne immer mehr.
Rainer Scheer
Stand: 13.02.2018
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