Monsieur Blake zu Diensten

Kinostart: 21.12.; Regie: Gilles Legardinier;
Besetzung: John Malkovich, Fanny Ar-dant, Emlie Dequenne

Kaum hat er in einer wahren tour de force den durchgeknallten Philosophen in „Seneca" gegeben, kommt John Malko-vich, 69, nun etwas gelassener daher. Gleichfalls in exzentrischer Mission versteht sich, das beherrscht der schräge Star aus Hollywood schließlich am besten. Als schrulliger Millionär Andrew verpasst er seine eigene Preisverleihung in London und reist lieber spontan nach Frankreich. „Vergiss nicht, sie reißen den Fröschen dort die Beine heraus, um sie zu essen!" warnt sein Freund vergeblich. Im elegan-ten „Domaine de Beauvillier" will sich der Witwer an die Begegnung mit seiner gro-ßen Liebe erinnern. Statt einer Suite erwar-tet den Reisenden jedoch ein schlichtes Dienstboten-Zimmer. Die resolute Köchin Odile hält den Briten irrtümlich für den neuen Butler. Gelangweilt von seinem Luxus-Leben überlegt der Millionär nicht lange und macht zum Spaß das Spielchen mit. Die Hausherrin (Fanny Ardant) ist entzückt vom neuen Personal. Selbst der mürrische Nachbar erliegt nach anfängli-chen Missverständnissen dem Charme des vermeintlichen Butlers. Reichlich routiniert saugt die Verwechslungskomö-die ihren Pointen-Honig aus den üblichen Missverständnissen. In der Klischeekiste finden sich ungewollte Schwangerschaften ebenso wie verwechseltes Katzenfutter als leckerer Luxus-Lunch oder jene heimliche Leidenschaft des grobschlächtigen Kerls für selbst gebastelte Igel-Häuschen. Nicht selten fühlt man sich an SAT1-Schmonzetten von der Stange erinnert. Doch dann verblüfft die Komödie immer wieder durch gekonnte Situationskomik samt lakonisch funkelnder Dialoge. Als ganz großer Pluspunkt erweist sich das großartige Diven-Duell zwischen Ardant und Malkovich. Den beiden Leinwand-Legenden macht das Lustspiel sichtlich Spaß. Ein Vergnügen, welches auf das Publikum überspringt.

Dieter Oßwald