Rehragout-Rendezvous

Kinostart: 10.8.; Regie: Ed Herzog;
Besetzung: Sebastian Bezzel, Lisa Maria Potthoff, Simon Schwarz, Eisi Gulp u.a.

Es ist mittlerweile zur schönen Gewohnheit geworden: Jeden Sommer beschert uns Stammregisseur Ed Herzog eine neuerliche Verfilmung eines Kriminalromans aus der Feder Rita Falks. Zur Gewohnheit ist es auch geworden, dass der jeweilige Kriminalfall eine eher untergeordnete Rolle spielt, sondern es im Wesentlichen darum geht, inwieweit sich das soziale Gefüge innerhalb der liebge-wonnenen Einwohner des niederbayerischen Kaffs Niederkaltenkirchen mal wieder ver-schiebt.
Im Zentrum wie gehabt in der neunten Folge „Rehragout-Rendezvous": der eher mäßig motivierte Polizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel). Um ihn herum: diverse mehr oder weniger skurrile Gestalten wie seine Dauerfreundin Susi (Lisa Maria Potthoff), sein dauerkiffernde Vater (Eisi Gulp), der spießige Bruder Leopold, Franz' leicht cholerischer Vorgesetzter Moratschek (Siggi Zimmer-schied) oder seine drei Saufkumpels.
Das Durcheinander beginnt mit der Ansage von Eberhofers greiser Oma (Enzi Fuchs), dass sie fortan mit Mitte 80 nicht mehr bereit ist, den Haushalt zu führen, zu kochen, zu waschen und so weiter. Stattdessen zieht die Oma zur als Hexe verschrienen Liesl Mooshammer. Zu allem Übel wird Susi auch noch zur stellvertretenden Bürgermeisterin ernannt und geht diese neue Aufgabe mit viel Engagement an, mit sehr viel Engagement. Da kommt es dem Eberhofer wenig gelegen, dass zum einen ein Bauerpaar den Vater als vermisst meldet und zum anderen ein menschliches Ohr auf einem Acker gefunden wird.
Am eher nebenbei gelösten Fall ist wie immer Eberhofers alter Spezi, der Birkenberger Rudi (Simon Schwarz) mehr oder weniger produktiv beteiligt, der Rest ist ein amüsantes Techtelmechtel zwischen den bestens eingeführten und erneut prachtvoll gespielten Figuren, mal etwas albern, oft nah dran am Leben. Dazu kommen Gastauftritte der beiden Kabarettistinnen Martina Schwarzmann und Monika Gruber. Wobei zu beobachten ist, dass es vom Tempo her diesmal eher gemütlich zugeht, was der komödiantischen Sache durchaus bekommt.
Martin Schwarz