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Sein und Haben

Der Sommer hat viel zu bieten, auch im Filmhaus. In den kommenden Wochen präsentiert Nürnbergs presigekröntes kommunales Kino wieder starke Neustarts und spannende Filmreihen. Hier ein kleiner Einblick in das vielseitige Programm, das für Filmhaus-Freundschaftskarten-Besitzer:innen einige Vorteile bereithält:
Ab 08.08. darf man sich auf „Meet me in the Bathroom" freuen. Anfang der 2000er Jahre schien etwas zu explodieren in der New Yorker Musikszene: Junge Bands wie The Strokes, The Moldy Peaches, Yeah Yeah Yeahs, Interpol, TV On The Radio oder LCD Soundsystem betraten die Bühne und verpassten der Rockmusik eine Generalüberholung. Eine veritable Wiedergeburt, die auf der ganzen Welt widerhallte und einer Musikwelt, die sich durch Filesharing und MP3-Downloads grundlegend veränderte, etwas Essenzielles zurückgab: die Energie von verschwitzten, mitreißenden Liveshows. Inspiriert von Lizzy Goodmans gleichnamigem Buch, haben Dylan Southern und Will Lovelace mit den maßgeblichen Künstler:innen der Szene gesprochen und zahlreiches bisher unveröffentlichtes Filmmaterial versammelt. Es folgt ab dem15.08. „Forever young". In ihrem Spielfilm fließen die eigenen Erfahrungen der Regisseurin Bruni Tedeschi als Studentin der Theaterschule Les Amandiers mit ein – doch der Film konzentriert sich nicht nur auf Stella, das Alter Ego der Regisseurin, sondern skizziert ein eindringliches Gruppenporträt junger Schauspieler:innen, die mit wilder Energie und völliger Hingabe leben und spielen. „Jeder schreibt für sich allein" ist ab dem 22.08. zu sehen. Der Autor Anatol Regnier, Sohn von Pamela Wedekind und Charles Regnier, veröffentlichte 2022 ein Buch, das das Leben und Wirken von Schriftsteller:innen in Nazideutschland betrachtet. In Zusammenarbeit mit Regnier adaptierte Dominik Graf gemeinsam mit Constantin Lieb (Autor) und Felix von Boehm (Produktion) das Buch und übersetzte es in einen vielstimmigen Essayfilm, der sich akribisch mit den widersprüchlichen Biographien von Gottfried Benn, Hans Fallada, Erich Kästner, Ina Seidel und Will Vesper auseinandersetzt. Der Franzose Nicolas Philibert gehört seit seinem Publikumser-folg „Sein und Haben" zu den großen Dokumentarfilmemachern Europas. Für „Auf der Adamant", den wir ab 13.09. zeigen, wurde er auf der Berlinale 2023 mit dem Hauptpreis des Festivals ausgezeichnet. Ab 20.09. läuft „Oskar Fischinger – Musik für die Augen". Ein Dokumentarfilm von Harald Pulch über den Filmpionier Oskar Fischinger, der sich für die Verbindungen von Geräuschen und Musik zu bewegten Bildern interessierte und der deshalb als „Vater der Video-Clips" galt.
Ab Mitte September besteht außerdem in einer Filmreihe zu Werner Herzog die Möglichkeit, sich in dessen faszinierendes Werk zu vertiefen. Er ist der seltene Fall eines noch lebenden Filmemachers aus Deutschland, der international angesehener ist als bei uns: Werner Herzog, 1942 in München geboren, wird von Filmfans weltweit verehrt und überrascht seit Jahrzehnten, indem er sich immer wieder neu erfindet. Mit seinen Filmen, seiner unverkennbaren Stimme und den von ihm geschriebenen Büchern ist er inzwischen eine Art eigenwilliges Gesamtkunstwerk. Werner Herzog hat etwas geschafft, was nur wenigen deutschen Filmschaffenden gelingt: er ist ein weltweites kulturelles Phänomen und eine anerkannte Instanz der Kinowelt. Wir zeigen „Fitzcarraldo", „Rescue Dawn", „Grizzly Man", „Jeder für sich und Gott gegen alle" uvm.
Weitere Informationen zum Programm, den Terminen und Veranstaltungen unter: www.filmhaus.nuernberg.de
und zum online-kino3-Angebot hier: https://filmhaus.nuernberg.cinemalovers.de

Stand: 25.07.2023

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