Hyptnotic

Kinostart: 10.8.; Regie: Robert Rodriguez;
Besetzung: Ben Affleck, William Fichtner, Alice Braga

Der Texaner Robert Rodriguez wurde als Wunderkind des Indie-Kinos der 90er Jahre gefeiert. Sein Debüt „El Mariachi", produziert für 7.000 Dollar, holte den Publikumspreis beim „Sundance Festival" und wurde zum Karriere-Kick, Freundschaft mit Tarantino inklusive. Nun präsentiert der 55-jährige die Verfilmung eines Drehbuchs, das er bereits vor 20 Jahren schrieb und das er als eine seiner liebsten Geschichten bezeichnet. Ben Affleck gibt den Cop Danny Rourke, der nach dem Verschwinden seiner Tochter Minnie in ein depressives Loch fällt. Jahre später gibt es plötzlich eine neue Spur: In einem Bankschließfach liegt das Polaroid von Minnie mit der Aufschrift „Finde Dev Dellrayn". In genau dieser Bank kommt es zu einem spektakulären Überfall, der den Cop auf die Spur einer obskuren Organisation führt, die mit hypnotischen Kräften ihre Umgebung manipuliert. Deren Chef lässt andere Menschen mühelos wie Marionetten tanzen - und das ist nur die Spitze eines Eisberges. Zunehmend verschwimmen die Grenzen von Wirklichkeit und Illusion. „Das ganze Leben ist ein Quiz, und wir sind nur die Kandidaten" wäre ein passender Soundtrack für dieses Krimi-Kaleidoskop, bei dem sich nach jeder Drehung neue Möglichkeiten und Abgründe ergeben. Wie Don Quichotte taumelt der verzweifelte Held durch ein vermintes Gelände voller Windmühlen. Wer sich auf diese Story-Achterbahn einlässt ohne große nach Logik zu fragen, bekommt eine verblüffende Gänsehaut-Tour mit vielen Wendungen sowie visuellem Einfallsreichtum. Als Fiesling stiehlt William Fichtner selbst dem doppelten Oscar-Preisträger Ben Affleck locker die Show - allein schon sein Auftritt lohnt hier den Eintritt!
Dieter Oßwald