Film
 

Den besten Leberkäs' gibt's nur in Bayern

Anna Maria Potthoff

Eberhofer-Star Lisa Maria Potthoff zum „Rehragout-Rendezvous"

Jubiläum: Zehn Jahre Eberhofer-Krimis im Kino. Als Susi spielt Lisa Marie Potthoff die selbstbewusste Partnerin des bayrischen Kult-Cops Franz (Sebastian Bezzel). In „Rehragout-Rendezvous", der neunten Verfilmung der Bestseller-Reihe von Rita Falk, steigt die Susi als Krankheitsvertretung zur Bürgermeisterin auf. Nicht nur im Rathaus, auch zu Hause, herrscht fortan frischer Wind. Als auch noch die Oma eigene Wege geht, herrscht Chaos im Eberhofer-Clan. Traditionell werden wieder Kreisverkehr und Leber-käse in dem Heimatkrimi gefeiert. Auch darüber sprachen wir mit Lisa Maria Potthoff.
Doppelpunkt: Frau Potthoff, der Kreisverkehr genießt Kultstatus in den Eberhofer-Krimis. Wissen Sie, wie man da blinken sollte: Bei Einfahren, beim Ausfahren oder beides?
Potthoff: Als gute Autofahrerin, für die ich mich halte, sage ich: Blinken nur beim Hinausfahren!
Doppelpunkt: Richtig! Ihr Eberhofer-Partner Sebastian Bezzel hingegen wollte auch beim Einfahren den Blinker setzen...
Potthoff: Das bedeutet mir viel! (Lacht) Dafür kann Sebastian genau sagen, worum es in jedem der Eberhofer-Filme gegangen ist. Ich freue mich schon, dass ich die ähnlich klingenden Titel auseinanderhalten kann. Mehr als eine grobe Inhaltsangabe könnte ich kaum liefern. Sebastian hat das Talent, sich an Details zu erinnern. Der kann noch genau erzählen, welches Tor in der 73sten Minute 1968 zum entscheidenden Elfmeter führte!
Doppelpunkt: Finden Sie es nicht etwas gemein, dass kaum jemand weiß, wer Frau Gmeinwieser ist? Ihre Rolle wird fast ausschließlich auf den Vornamen reduziert...
Potthoff: Keineswegs, ich finde es super, dass Susi fast schon eine eigene Marke geworden ist. Dass die „Gmeinwieserin", wie man in Bayern sagt, seit ein paar Filmen zu der Ehre eines Nachnamens kommt, gefällt mir allerdings ganz gut. Solche ständig neuen Facetten gehören zu den Eberhofer-Krimis einfach mit dazu
Doppelpunkt: Beim „Rehragout-Rendezvous" gibt es gar eine Zeitenwende: Susi wird Chefin im Rathaus. Frauenpower in Niederkaltenkirchen...
Potthoff: Zeitenwende überall! Olaf Scholz wäre stolz auf die Susi! (Lacht)
Doppelpunkt: Gibt es Schnittmengen zwischen Susi Gmeinwieser und Lisa Maria Potthoff?
Potthoff: Schnittmengen zwischen uns gibt es auf jeden Fall, gleichzeitig aber auch Unterschiede. Um eine Figur spielen zu können, versuche ich immer, eine Verbindung zu ihr zu schaffen. Wobei möglichst viele Gemeinsamkeiten dabei keine Voraussetzung sind. Ich liebe meine Susi und finde sie auch als Frau großartig.
Doppelpunkt: Haben Sie Einfluss auf die Gestaltung der Susi? Oder liegt das in den Händen der Roman-Autorin Rita Falk?
Potthoff: Als Autorin ist es Rita Falks gutes Recht, die Figur nach ihren Vorstellungen inhaltlich weiterzuerzählen, die Geschichte und ihre Figuren entspringen ja ihrer Phantasie. Zudem vertraue ich unseren Drehbuchautoren Stefan Betz und Ed Herzog sehr, weil ich weiß, welche guten Ideen sie immer haben. Bisweilen mache ich kleine Vorschläge, etwa wenn ich das Gefühl habe, dass Susi etwas zu bissig zum Franz ist. Aber das sind Kleinigkeiten, ich habe ausgesprochen selten das Gefühl, da stimmt etwas nicht.
Doppelpunkt: In einem Interview haben Sie einmal erklärt: „Ich glaube, was bei Franz und Susi immer funktioniert hat ist der Sex" - auch da gibt es diesmal eine kleine Zeitenwende...
Potthoff: Stimmt, und jetzt haben wir den Salat! (Lacht) Aber solch intimen Dinge möchte ich hier nicht ausplaudern. Davon sollen sich die Zuschauer am besten selbst ein Bild im Kino machen!
Doppelpunkt: Wäre es denkbar, dass Franz eines Tages einmal Gmeinwieser heißt?
Potthoff: Das fände ich großartig! Aber auch das überlasse ich Rita Falk, sie ist schließlich die Herrscherin über das Eberhofer-Universum. Ich bin jedenfalls auf alles gespannt, was da noch kommt. Aktuell schreibt die Autorin ja an einer neuen Geschichte.
Doppelpunkt: Vor zehn Jahren schlug die Geburtsstunde der Eberhofer-Filme. Wird das Jubiläum gefeiert?
Potthoff: Bislang gibt es noch keine großen Pläne, den Geburtstag zu feiern. Vielleicht passiert das noch ganz spontan. Für uns sind die Dreharbeiten schon immer Fest genug. Das ist wie ein jährliches Familientreffen, und zwar der sehr angenehmen Art.
Doppelpunkt: Der Krimi ist längst Kult. Wie groß ist der Erwartungsdruck bei jedem neuen Abenteuer?
Potthoff: Größer, schneller, weiter - das fände ich illusorisch. Man sollte versuchen, seiner Linie treu zu bleiben und die Figuren nach wie vor zu lieben. Ich möchte mich jedenfalls freimachen von irgendeinem Druck. Klar ist man bei jedem neuen Film immer ein bisschen aufgeregt, wie er den Leuten gefällt. Es ist immer ein schönes Geschenk, wenn man sein Publikum glücklich macht. Aber man muss auch sagen, davon hängt nicht mein Leben ab.
Doppelpunkt: Krimi-Komödien gibt es wie Sand am Meer, warum hat ausgerechnet der Eberhofer es zu Kultstatus gebracht?
Potthoff: Es kommen viele Faktoren zusammen. Die Geschichten sind nicht so geleckt und durchgestylt, sondern immer ein bisschen skurriler. Das geht von der Handlung über den Humor und die Figuren bis hin zu der Ausstattung. Beim Eberhofer ist nichts Hochglanz. Die Typen sind allesamt nahe am Scheitern gebaut und zeigen eine gewisse Kleingeistigkeit. Das sind alles Komponenten, die wir ja auch von uns selber kennen. Niederkaltenkirchen ist wie ein kleines, gallisches Dorf, das überall sein könnte.
Doppelpunkt: Würden Sie im wahren Leben mit einem Typen wie Franz Eberhofer gerne ein Bier trinken. Oder ginge der Ihnen schnell auf den Wecker?
Potthoff: Ich glaube schon, dass man mit dem Franz auf jeden Fall einen netten Abend verbringen kann. Allerdings weiß ich nicht, ob ich mit ihm zusammen sein könnte. Aber zwei, drei Bier mit Franz gehen immer. (Lacht).
Doppelpunkt: Wie sieht es mit Ihrer eigenen Leberkäse-Leidenschaft aus?
Potthoff: Im Unterschied zu Franz isst die Susi eigentlich kaum Leberkäse. Mir selbst schmeckt er hingegen ausgesprochen gut. Wobei ich finde, dass man den nur in Bayern gut essen kann. In meinem Wohnort Berlin bin ich mehrfach gescheitert, eine gute Leberkäs-Semmel zu finden. Dieter Oßwald
Preview beim Sommernachts-Filmfestival am 04. 08 um 21 Uhr in Erlangen An der Bleiche, weitere Vorstellung am 09 13. und 20.08.

Stand: 25.07.2023

Weitere Beiträge in dieser Rubrik

Termine

April / Mai
Mo Di Mi Do Fr Sa So
            28
29 30 01 02 03 04 05
06 07 08 09 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26
heute / Vorschau

Video der Woche

Die erfolgreichsten Lieder der schönsten Disney Filme Disney in Concert: Believe in Magic am 11. Mai in der Arena in Nürnberg.

myDoppelpunkt

Bitte beachten sie unsere Datenschutzbestimmungen

Verlosungen