Kinostart: 16.2.; Regie: Michel Hazanavicius;
Besetzung: Romain Duris, Bérénice Bejo, Finnegan Oldfield, Grégory Gadenois u.a.
Das Subgenre Film-im-Film war schon immer ein diffiziles: zu groß die Gefahr des Selbstreferentiellen, des Badens im eigenen Saft. Zudem ist so ein Filmset ja per se ein her artifizieller Ort. Michel Hazanavicius, Oscar-Preisträger für den Stummfilm „The Artist", spielt ja recht gerne mit Genres, etwa bei den Agentenkomödien „OSS 117". Er hat nun seine ganz eigene Variation des Film-im-Film vorgelegt, „Final Cut of the Dead" – der Titel verweist auf die vielen Zombiefilme George A. Romeros – war 2022 Eröffnungsfilm in Cannes.
Ein verlassenes Bürogebäude. Ein zuckender Zombie, der hinter einer jungen Schönen her ist. Ein abgehackter Arm und ein kotzender Typ. Aber auch plötzlich ein überdrehter Regisseur, der die Hauptdarstellerin zusammenstaucht. Wir kapieren: Wir sehen in den ersten 30 Minuten einen merkwürdigen Zombie-Splatterfilm, bei dem die Dreharbeiten zu einem Zombie-Splatterfilm wegen echter Zombies außer Kontrolle geraten. In dem dramaturgisch dreigeteilten Film erfährt man dann im zweiten Drittel, wie es zu dieser Produktion kam. Der bestenfalls zweitklassige Filmemacher Rémi (Romain Duris) nimmt widerwillig das Angebot an, das europäische Remake eines japanischen Horrorfilms zu drehen, unterstützt von seiner Lebensgefährtin, der ehemaligen Schauspielerin Nadia (Bérénice Bejo). Doch der Hauptdarsteller Raphaël (Finnegan Oldfield) entpuppt sich als sehr eigenwillig, ein Schauspieler hat Alkohol- und der Tonmann Verdauungsprobleme. Im dritten Teil erleben wir dann sozusagen das Making-of der ersten halben Stunde, welche Komplikationen hinter so mancher seltsamer Sequenz des Zombie-Splatterfilms steckten.
Natürlich steckt „Final Cut of the Dead" voller Bezüge zur Filmhistorie, natürlich ist der Film eine tiefe Verbeugung vor dem Filmemachen an sich und vor Low-Budget-Produktionen im Speziellen. Dennoch muss man ein Freund von in jeglicher Hinsicht eher derben Humors sein, um sich hier wirklich zu amüsieren. Doch besonders das Abschlussdrittel bietet dann viele kurzweilige Momente inklusive eines tollen Schlussbildes. Und seine Originalität kann man dem Film sowieso nicht absprechen.
Martin Schwarz
Stand: 29.01.2023
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