Film
 

Die Witze sollen ja schlecht sein!

Moritz Bleibtreu

Moritz Bleibtreu hat Beziehungsprobleme im „Caveman"

Moritz Bleibtreu kommt 1971 als Sohn von Monica Bleibtreu und Hans Brenner zur Welt. Populär wird er Ende der 90er Jahre durch Filme wie „Knockin' on Heaven's Door", „Lola rennt", „Das Experiment" oder die Kult-Komödie „Lammbock". Sein vielseitiges Rollenspektrum reicht vom RAF-Terroristen in „Der Baader Meinhof Kom-plex" bis zu Joseph Goebbels in „Jud Süß – Film ohne Gewissen". Auch Hollywood wird auf den Schauspieler aufmerksam. Ob in Steven Spielbergs Polit-Drama „München" oder in Actionstreifen wie „Speed Racer" und „World War Z" mit Brad Pitt. Nach seinem Regiedebüt mit dem Thriller „Cortex" gab der Schauspieler im Vorjahr in der Mini-Serie „Faking Hitler" den Tagebuch-Fälscher Konrad Kujau. In der Theaterverfilmung „Caveman" spielt er nun einen Helden, der unter Beziehungsproblemen leidet. Mit Moritz Bleibtreu sprach Dieter Oßwald.

Doppelpunkt: Herr Bleibtreu, machen komödiantischen Rollen mehr Vergnügen als Goebbels oder Andreas Baader zu spielen?
Bleibtreu: Das ist schwer zu sagen. Ein großer Unterschied liegt darin, dass ich diesen Kujau sympathisch finde und wirklich sehr mag. Es passiert nicht oft, dass man eine Figur spielt, die man rundum einfach gerne hat. Das setzt dann schon ein bisschen zusätzliche Spielfreude frei. Ganz anders war es mit Andreas Baader. Zu ihm hatte ich überhaupt keinen emotionalen Zugang, weil es über ihn so gut wie gar kein Bild- oder Tonmaterial gab. '
Doppelpunkt: Wie sehr mögen Sie Ihre Figur Rob Becker?
Bleibtreu: Rob Becker mag ich, allerdings geht der mir auf die Nerven. (Lacht) Der ist ein bisschen sehr trantütig. Man will ihm ständig sagen: Komm' endlich in die Gänge und mach' doch mal etwas. Abgesehen davon ist Rob schon ganz in Ordnung.
Doppelpunkt: Die Pony-Frisur und der Til Schweiger-Pullover sind eigentlich auch schon ganz in Ordnung...
Bleibtreu: Das habe ich mir auch gedacht. Vielleicht sollte ich das für mich überneh-men.
Doppelpunkt: Ist der Humor in „Caveman" so Ihr Humor? Bisweilen klingt es wie Mario Barth....
Bleibtreu: Das Thema von „Caveman" ist nicht neu, ganz im Gegenteil: Männer und Frauen samt deren Kommunikation ist ein beliebtes Sujet. Trotzdem finde ich, dass unser Film sich dem Thema auf eine ziemlich besondere Art und Weise nähert. Und im Übrigen: Die Witze sollen ja schlecht sein!
Doppelpunkt: Ist „Caveman" ein Film für Frauen oder für Männer?
Bleibtreu: „Caveman" ist ein Film für alle! Beim Kinobesuch von Pärchen entscheiden ohnehin immer die Frauen, Männer haben also gar keine andere Wahl, als sich hineinziehen zu lassen.
Doppelpunkt: Mit „Cortex" haben Sie vor zwei Jahren Ihr Regiedebüt geliefert. Geht es in dieser Richtung weiter?
Bleibtreu: Ja, ich möchte auf jeden Fall auf dem Regiestuhl weitermachen. Klar ist es schwieriger geworden, Filme wie „Cortex" im Kino zu platzieren. Aber ich bin froh, dass diese Möglichkeit überhaupt besteht.
Doppelpunkt: Eine ARTE-Dokumentation über Sie hieß „Als Schauspieler geboren – Moritz Bleibtreu.". Trifft der Titel zu?
Bleibtreu: Man muss zum Schauspieler nicht geboren sein, das kann man lernen, wie jeden anderen handwerklichen Beruf auch. Allerdings gibt es sicherlich Menschen, die dafür geboren sind. Für mich stimmt der Titel wahrscheinlich insofern zu, als ich nie etwas anderes machen wollte. Aber das ist keineswegs eine Voraussetzung: Man kann die Schauspielerei durchaus auch später erst für sich entdecken.
Doppelpunkt: Welches ist die beste Bleib-treu-Szene in Ihrer Karriere?
Bleibtreu: Das ist ganz klar in „Neues aus Uhlenbusch - Ich hatte einen Traum", wo ich zu Jakob gehen und ihm sage: „Hey, pass mal auf, was du machst!" - ich glaube, besser war ich nie! Dieter

Oßwald

Stand: 22.11.2022

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