Guglhupfgeschwader

Kinostart: 4.8.; Regie: Ed Herzog;
Besetzung: Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff

„10 Jahre Dorfgendarm. Da kommt sogar der Herr Staatssekretär höchstpersönlich", freut sich die Eberhofer Oma über ihren Franz. Euphorisch will sie die Glückssträhne nutzen und kauft Lottoscheine für 500,53 Euro. Vor dem Jackpot gilt es jedoch zunächst, den Anschlag auf die Annahmestelle zu überstehen. Sowie Flaschner Flötzingers Geburtstag, den all seine Freunde vergessen haben. „Du bist doch unser Lieblings-Ignaz", stammelt Kumpel Eberhofer verlegen und schenkt ihm schuldbewusst noch schnell einen Lotto-schein. Während ein Lamborghini seine Runden um den berühmten Kreisel kurvt, bekommt es der traditionell entspannte Dorfsheriff statt mit Beziehungstaten diesmal mit einem Sumpf aus Korruption zu tun. Umso mehr kann er froh sein, dass seine schlaue Susi zu ihm hält. Glorreiche sieben Verfilmungen der Rita Falk-Krimis hat Ed Herzog bereits vorgelegt, den bayrischen Cop-Clan zu Kultstatus gebracht. Sein jüngster Streich erweist sich abermals als gelungenes Abenteuer des eigenwilligen Provinzpoli-zisten. Das Figurenkabinett der schrulligen Dorf-Typen darf sich mit großer Lässigkeit die Pointen-Bälle zuspielen, was die Darsteller mit sichtlichem Vergnügen tun. Kiffer-Papa Eberhofer, Spießer-Sohn Leopold und natürlich Flaschner Flötzinger (tatsächlich der Lieblings-Ignaz!) bekommen ihre bewährten Auftritte der lakonisch komischen Art. Sprüche, Timing, Slapstick, alles passt. Zwar lahmt der neue Hund noch etwas, Neuzugang Lotto-Otto bleibt gleichfalls blass. Dafür bekommen Sebastian Bezzel und Simon Schwarz als Ermittlerduo am Kreisel endlich ihr ziemlich intimes Happyend - wenn sich da mal nicht der Bayrische Rundfunk wieder ausblendet wie einst bei „Die Konsequenz" von Wolfgang Petersen!

Dieter Oßwald