Film
 

Glück auf einer Skala von 1 bis 10

Glueck auf einer Skala von 1 bis 10 - Alexandre Jollien und Bernard Campan

Kinostart: 9.6.; Regie, Drehbuch und Besetzung: Alexandre Jollien, Bernard Campan

Wie funktioniert ein Buddymovie? Man nehme zwei sehr unterschiedliche Menschen, schweiße sie zusammen und schicke sie auf ein Abenteuer, in dem sie sich kappeln, aber auch zunehmend gegenseitig helfen. Fertig. Dass es sich in diesem Fall um einen gehandicapten Mann und einen Bestattungsunternehmer handelt, das klingt dann doch sehr nach raschelnden Drehbuchseiten. Aber weit gefehlt! Der große Vorteil dieser Komödie, bei der Alexandre Jollien und Bernard Campan für das Drehbuch, die Regie und die beiden Hauptrollen verantwortlich zeichnen, liegt wohl darin, dass sie sehr viel von ihrer eigenen Freundschaft erzählen.
Igor (Alexandre Jollien) hat bei der Geburt zu wenig Sauerstoff abbekommen und ist körperbehindert. Jeden Tag fährt er mit seinem Dreirad in einer Schweizer Stadt Biogemüse aus. Er hat sich längst daran gewöhnt, dass ihn die Menschen wegen seiner ungelenken Bewegungen und dem leichten Nuscheln seltsam ansehen und ihn viele auch für verblödet halten. Eines Tages wird er vom Leichenwagen des Unternehmers Louis (Bernard Campan) gestreift. Nicht viel passiert, die eigentliche Folge: Igor findet Gefallen an Louis und schleicht sich in sein Leben ein. Das geht sogar so weit, dass er sich in jenem Leichenwagen versteckt, mit dem Louis eine Überführung nach Frankreich unternimmt. Und so sehr sich Louis anfangs ärgert, muss er sich doch bald eingestehen, dass dieser sensible und überaus kluge Mann – Igors Hobby ist die Philosophie und er hat immer ein passendes Zitat parat – eine echte Bereicherung für sein im Grunde ziemlich ödes Leben ist.
Alexandre Jollien ist einer der bekanntesten Philosophen Frankreichs und hat von Geburt an zerebrale Kinderlähmung. Bernard Campan wurde als Mitglied der Comedytruppe Les Inconnus bekannt und ist als Schauspie-ler, Autor und Regisseur tätig. Die beiden sind seit vielen Jahren eng befreundet – und haben nun einen Film geschaffen, dessen Figuren einen zunehmend ans Herz wachsen. Dabei schwingen in der pointierten Komödie aber immer auch Themen wie Toleranz, Einsamkeit und auch der Tod mit. Aber vor allem eines: Freundschaft. Der Film heißt im Original übrigens schlicht „Presque", also „Beinahe".
Martin Schwarz

Stand: 24.05.2022

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