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Filmhaus Nürnberg

Caravaggio

Mit einer 16 Filme umfassenden Hommage ehrt das Filmhaus die anti-Diva, das androgyne Role-Model, die cinephile Aktivistin, die seit über drei Jahrzehnten zu den herausragenden Charakterdarstellerinnen der Kinowelt gehört: Tilda Swinton (*1960). Den Auftakt der Hommage Tilda Swinton bilden vier Filme von Derek Jarman der am 31. Januar 80 Jahre geworden wäre. Wie kein anderer Regisseur hat er das britische Independent-Kino geprägt. Seine opulent inszenierten, provokativen Filme voller Anspielungen auf Kunstgeschichte, Religion, Folklore und Literatur sind bis heute wegweisend und wurden zu Meilensteinen einer queeren Filmkunst. Die Hommage startet mit Swintons erster Filmrolle in der opulenten Verfilmung des wilden Lebens des Renaissance-Malers „Caravaggio", mit welchem Jarman der internationale Durchbruch bei Publikum und Kritik gelang – und Tilda Swinton zahlreiche Anfragen von Regisseur:innen für weitere Filmprojekte einbrachte: wie z. B. für Christoph Schlingensiefs „Egomania – Insel ohne Hoffnung" - Swintons zweites Rolle in „Schlingensiefs traurigsten, romantischsten und komischsten Film" - urteilte Der Spiegel damals. In Peter Wollens einziger alleiniger Regiearbeit „Friendships Death" (1987) spielte Tilda Swinton ihre erste Hauptrolle. 1992 drehte Swinton mit Sally Potter „Orlando", einen Film, der Swintons Image bis heute prägt: die Darstellung des androgynen Edelmanns, der die Jahrhunderte durchwandert und die Geschlechteridentität wechselt, ist eine ihrer Paraderollen. Weitere Zusam-menarbeiten folgten u. a. mit den Regis-seur:innen Lynne Ramsay („We need to talk about Kevin"), Cynthia Beatt oder Joanna Hogg („The Souvenir: Part II"), dem Autorenfilmer Béla Tarr („The Man from London"), Wes Anderson und den Coen Brüdern, Jim Jarmus („Only lovers left alive") und aktuell mit Apichatpong Weerasethakul in „Memoria".
Die Streamingplattform kino3 im Februar steht unter dem Motto Black-History-Month: Zum Auftakt läuft „Audre Lorde – The Berlin years" (ab 3.2.), über das Leben und Arbeiten der großartigen Poetin und Aktvistin in Berlin. Gefolgt vom aktuellen deutschen Spielfilm „Ivie wie Ivie" (ab 10.2.) in dem die junge afrodeutsche Ivie zunehmend ihr Leben und ihr Umfeld in Frage stellt. Abderrahmane Sissakos vielfach preisgekrönte und aktuelle Meisterwerk „Timbuktu" nimmt die politische Situation und den Islamismus in seiner Wahlheimat Mali unter die Lupe (ab 17.2.).
Mehr Filme unter www.filmhaus.de oder online in kino3: https://filmhaus.nuernberg.cinemalovers.de

Stand: 09.02.2022

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