Film
 

The Sadness

The Sadness

Filmstart: 10.2.; Regie: Rob Jabbaz, Besetzung: Regina Lei, Berant Zhu, Tzu-Chiang Wang, Yin-Ru Chen, Wei-Hua Lan, u. a.

Nur noch selten kommen richtig derbe Splatterfilme regulär ins Kino, Fans solch harter Kost müssen meist ins DVD-Regal greifen. Doch nun hat sich der Verleih Capelight an ein besonders „buntes" Produkt gewagt, und das aus einem Land, das für solche Filme eher weniger bekannt ist. Taiwan.
Und man muss auch gar nicht mittels eines theoretisierenden Überbaus drumherum reden: „The Sadness" ist zuallererst Genreware für Menschen, die sich gerne gruseln oder gar ekeln – hier spritzt das Blut, wabern die Gedärme. Die Effekte sind exzellent, die Geschichte einigermaßen plausibel und spannend, die Schauspieler in ihrem blutroten Element.
Autor und Regisseur Rob Jabbaz bedient sich zwar beim Zombiemythos, variiert diesen aber geschickt und pointiert. Gleich im Vorspann erkennen wir Viren wie jenes namens Corona, doch das hier ersonnene Alvin-Virus ist eine ganz andere Nummer: Durch eine Mutation greift der Erreger das limbische System der Befallenen an. Die Folge: Sie mutieren nicht zu öden Untoten, die in Zeitlupe Jagd auf Menschenfleisch machen, sondern zu menschlichen Bestien, die in orgiastischer Weise in Taipeh herum-ziehen und morden, foltern, vergewaltigen.
Im Zentrum steht das junge Paar Jim (Berant Zhu) und Kat (Regina Lei), zwei schöne Taiwanesen, denen die Zukunft beruflich und privat offen steht. Kat ist in der U-Bahn auf dem Weg ins Büro, als die Mutante zuschlägt. Ein Mann mit Sonnenbrille sticht wahllos auf Mitreisende ein, ein eigentlich biederer Geschäftsmann mutiert zum Monster, das es explizit auf Kat abgesehen hat. Die kämpft sich schließlich zum nächsten Krankenhaus durch. Währenddessen muss sich Jim diverser Angriffe erwehren, er erlebt in den Straßen der Stadt unfassbare Gräueltaten und erreicht schließlich auch das Hospital.
Trotz der exzessiven, oft ins Surreale abgleitenden und damit besser abstrahierbaren  Gewaltdarstellungen lässt sich der Film natürlich auch als bitterböse Gesellschaftsmetapher lesen, bei der die dünne Haut der Zivilisation geborsten ist und darunter das Monster im Menschen erscheint. Das aber trifft auf alle guten Zombiefilme zu. Und auch bei denen steht wie hier das Schockieren im Vordergrund.

Martin Schwarz

Stand: 09.02.2022

Weitere Beiträge in dieser Rubrik

Termine

April / Mai
Mo Di Mi Do Fr Sa So
    24 25 26 27 28
29 30 01 02 03 04 05
06 07 08 09 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26
heute / Vorschau

Video der Woche

Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!

myDoppelpunkt

Bitte beachten sie unsere Datenschutzbestimmungen

Verlosungen