Film
 

Töchter

Birgit Minichmayr, Josef Bierbichler, Alexandra Maria Lara

Filmstart: 7.10., Regie: Nana Neul
Darsteller: Alexandra Maria Lara, Birgit Minichmayr, Josef Bierbichler, Giorgio Colangeli u.a.

„Freundinnen müsste man sein" hat der Berliner Barde Funny van Dannen einst gesungen. Und genau das sind Martha (Alexandra Maria Lara) und Betty (Birgit Minichmayr) seit vielen Jahren. So ist es ganz selbstverständlich, dass Martha eine ungewöhnliche Bitte an Betty hat: Sie soll Martha und ihren todkranken Vater Kurt (Josef Bierbichler) auf eine Reise in die Schweiz begleiten, Kurt möchte dort Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Los geht die problematische Reise Richtung Süden in Kurts altem VW Golf, unterwegs brechen immer wieder die alten Spannungen zwischen Vater und Tochter auf. Schließlich offenbart Kurt den beiden Frauen, dass er keineswegs sterben, sondern eine alte Jugendliebe am Lago Maggiore treffen will.
Was Martha und Betty außer ihrer Freund-schaft eint, ist die schwierige Beziehung zum eigenen Vater. Betty nutzt den kuriosen Trip, um das Grab ihres Stiefvaters Ernesto (Giorgio Colangeli) in Italien zu besuchen, nur um festzustellen, dass dieser quicklebendig ist und sich auf eine griechische Insel zurückgezogen hat. Betty reist nach Griechenland ...
Das tragikomische Roadmovie, der vierte Kinospielfilm der Regisseurin Nana Neul, basiert auf dem Bestseller von Lea Fricke, die auch am Drehbuch beteiligt war. Und die beiden sorgen für ein Auf und Ab der Gefühle beim Zuschauer: Zum einen die Freude, die Schauspielikonen Lara, Minichmayr und vor allem Bierbichler dabei zu beobachten, wie sie aus dem etwas sperrigen Skript das Beste herausholen und immer wieder Bonmots von sich geben. Zum anderen der Frust, das die Geschichte unentschlossen wirkt und immer wieder ähnlich wie die beiden Töchter herumeiert – mal eine ganz eigene Annäherung von Inhalt und Form. Etliche dramaturgische Zuspitzungen und Straffungen hätten dem in südlich warmen Bildern fotografierten Film (Kamera: Bernhard Keller, „Die Wand") sicherlich gut bekommen. Fazit: Familie kann man sich nicht aussuchen, und sei sie noch so kompliziert.

Martin Schwarz

Stand: 03.10.2021

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