Film
 

Supernova

Stanley Tucci, Colin Firth

Filmstart: 14.10., Regie: Harry Macqueen
Darsteller: Colin Firth, Stanley Tucci, James Dreyfuss

Gibt es überhaupt schlechte Filme mit Colin Firth? Einen seiner bewegendsten Auftritte liefert der Oscar-Preisträger in diesem Drama des britischen Jungfilmers Harry Macqueen. Ein Paar bricht im Camper auf zu einer letzten Reise durch England, um Abschied zu nehmen von Freunden und Familie. Demenz lautet die furchtbare Diagnose. Und die Konsequenz: Lieber seinem Leben in Würde und selbstbestimmt ein Ende setzen, statt in völliger Umnachtung perspektivlos dahin zu vegetieren - doch: wie soll der Partner damit leben? Tusker, ein Schriftsteller, ist an Demenz erkrankt. Sein Partner Sam (Colin Firth), hat seine Karriere als erfolgreicher Pianist aufgegeben, um sich um Tusker zu kümmern. Das drohende Schicksal der teuflischen Krankheit bricht sich immer wieder ihren Weg. Mit einem Budget von 10.000 Pfund inszenierte der Brite Harry Macqueen sein Debüt-Werk „Hinterland". Für seinen zweiten Streich konnte er nicht nur Oscar-Preisträger Colin Firth begeistern, sondern zudem den zweifach für den Oscar nominierte Kameramann Dick Pope („Mr. Turner") verpflichten. Der inszeniert bildgewaltig die einzigartige Landschaft des nordenglischen Lake District - eine wunderschöne Naturkulisse als brutalstmöglicher Kontrast zum gnadenlosen Schicksal einer grauenhaften Krankheit. Auffallend angenehm gerät der Umstand, dass die sexuelle Orientierung des Pärchens in diesem Drama überhaupt keine Rolle spielt: so sieht Normalität eben einmal aus! Wie die langjährigen Partner miteinander und mit der fatalen Krankheit umgehen, überzeugt durch großartige Glaubwürdigkeit. Das liegt zum einen an dem psychologisch präzisen Drehbuch mit erstklassigen Dialogen, zum anderen an den beiden hochkarätigen Darstellern, die sich in Hochform präsen-tieren. Zwischen Tucci und Firth stimmt die Chemie, von jenen kleinen, intimen Momenten bis zum ganz großen Streit. Trotz des existentiellen Themas bleibt Platz für heitere Pausen: Wie sich die beiden Männer in Sams einstigem Kinderzimmer ins enge Bett zwängen, lässt sich nur mit britischem Humorhin-tergrund derart leichtfüßig und unangestrengt inszenieren.

Dieter Oßwald

Stand: 03.10.2021

Bilder

Weitere Beiträge in dieser Rubrik

Termine

April / Mai
Mo Di Mi Do Fr Sa So
          20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 01 02 03 04 05
06 07 08 09 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
heute / Vorschau

Video der Woche

Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!

myDoppelpunkt

Bitte beachten sie unsere Datenschutzbestimmungen

Verlosungen