Kinostart: 29.7.; Regie: Jim Rakete
Darsteller: Wim Wenders, Heiko Maas, Greta Thunberg
„How dare you!", der berühmte Spruch von Greta Thunberg fehlt ebenso wenig wie deren flüchtige Begegnung mit Donald Trump bei der UN-Vollversammlung. Nicht nur um Promis geht es in dieser Doku, sondern um ganz normale Umwelt-Aktivisten. Sechs junge Klima-Rebellen porträtiert Promi-Fotograf Jim Rakete. Bei den Innenansichten der Generation Greta geht es um die Frage der politischen Motivation der Aktivisten sowie um deren politische Ziele. Mehr als längst Bekanntes wird freilich kaum geboten. Zu viele Talking Heads, die auf Dauer ziemlich ermüden. Sie hübsch vor Bäumen aufzustellen, als wären es Hochzeitsbilder, hilft nur wenig. Auch die immer gleichen Bilder der Proteste bringen nichts Neues. Zu allem Überfluss holt der Promi-Fotograf unnötige Promis ins Boot. Wim Wenders rollt auf dem Fahrrad ins Bild und darf in Erinnerungen schwelgen. „Ich kenne das Gefühl. Auch ich habe Straßen blockiert", lässt er wissen. Bei den 68-er Demos sei er mehrfach ins Gefäng-nis gekommen, weil andere Demonstranten gewalttätig geworden seien. Als Kind hatte er ein Buch mit Zeichnungen von Schmetterlingen, die er selbst gesehen habe. Heute bräuchten die Kids nicht mehr als eine Seite. Völlig überflüssig die nostalgischen Souvenirs einer Patti Smith. Dann folgt wieder ein Greta Gottesdienst und noch einer und noch einer und noch einer. Oberflächlicher geht es kaum. Warum Heiko Maas zum Finale noch seine belanglosen Phrasen absetzen darf, hängt wohl damit zusammen, dass der Star-Fotograf ziemlich dick mit der SPD verbandelt ist. Noch vor kurzem hat Jim Rakete mit Werbefilmen für Autos viel Geld verdient, nun springt er auf den „Fridays for Future" Zug auf - „How dare you!".
Dieter Oßwald
Stand: 27.07.2021
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!