Kinostart: 5.8.; Regie: Ed Herzog
Darsteller: Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff
Ein halbes Dutzend Eberhofer-Krimis hat Regisseur Ed Herzog erfolgreich auf die Leinwand sowie zu Kultstatus gebracht. Sein jüngster Streich erweist sich als das gelungenste Abenteuer des eigenwilligen Provinzpolizisten. Ein köstlicher Cop-Comedy-Coup, bei dem rundum alles stimmt. Story, Timing und Dialoge sind vom Feinsten. Das Figurenkabinett der schrulligen Dorf-Typen darf sich mit großer Lässigkeit die Pointen-Bälle zuspielen. „Eine bourgeoise Scheißhüttn", schimpft der Kiffer-Papa als er nach seiner Rückkehr feststellt, dass Spießer-Sohn Leopold ein Doppelhaus auf dem Grundstück gebaut hat. Franz sieht das ähnlich und würde lieber weiter im geliebten Saustall wohnen. Ein Mord lenkt den Cop ab - ausgerechnet des Pfarrers Schwester ward gemeuchelt. Zum Glück steht dem Franz mit Kumpel Rudi ein cleverer Ermittler zur Seite. Das chronisch streitlustige Duo läuft zur Höchstform auf. Dass mit Metzger Simmerl und Flaschner Flötzinger die beiden besten Kumpel des Polizisten höchst verdächtig sind, nimmt der Eberhofer mit traditioneller Gelassenheit. Ihn beschäftigt viel mehr, dass sein geliebter Hund Ludwig sichtlich schwächelt und allein durch die Spezial-Bouletten vom Kiffer-Papa etwas aufgepäppelt werden kann. Einmal mehr zählen beim Eberhofer-Krimi weniger die Morde als der schräge Ermittler samt seiner buckligen Verwandtschaft sowie der schrägen Saufkumpane. Bisweilen wurde, muss man zugeben, deren Potenzial sträflich vertrödelt. Anders als im lauen „Sauerkrautkoma" dürfen die Figuren hier zu Höchstform auflaufen. Die Situationskomik gerät so grandios wie die Sätze. Simon Schwarz als bekiffter Ermittler im kichernden Verhör hat geradezu Klassiker-Qualitäten. Selbst der obligatorische Kreisverkehr-Running-Gag hält eine hübsche Überraschung bereit.
Dieter Oßwald
Stand: 27.07.2021
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