Filmstart: 25.12.
Regie: Caroline Link
Darsteller: Julius Weckauf, Luise Heyer, Sönke Möhring, Joachim Król, Diana Amft
Oscar-Preisträgerin verfilmt Bestseller-Biografie vom populärsten Entertainer der Republik – da kann kaum etwas schiefgehen! „Nirgendwo in Afrika" trifft auf „Ich bin dann mal weg", wenn Caroline Link sich um die bewegte Kindheit von Komiker Hape Kerkeling kümmert. Als dickliches Kind hat der Hans-Peter kein ganz leichtes Leben im Ruhrpott der 1970er Jahre. Früh erkennt er: Mit Humor haben auch Außenseiter immer einen Trumpf im Ärmel. Im Unterschied zum Roman, endet das Biopic mit den Jugendjahren. Die die spätere Karriere bleibt ausgespart, ebenso das Zwangs-Outing durch den eitel keifenden Rosa von Praunheim. Warmherzig geht es bei den komischen Episoden zu, etwa es an der Renovierung der Wohnung hapert oder die bucklige Verwandtschaft zum Feiern einfällt. Die tragischen Elemente sind gleichfalls emotional gut gepolstert, ohne in die Kitschfalle zu geraten. Todesfälle, Trauer, Depressionen sind gewiss keine leichten Themen, doch der Film findet stets die passende Tonalität. Nicht umsonst sagt die Oma schließlich immer so schön: „Man kann alles erreichen, wenn man nicht aufgibt". Dem Ensemble, allesamt mit Ruhrpott-Hintergrund, macht der Auftritt in diesem heimeligen Heimatfilm sichtlich großes Vergnügen, nicht nur weil diese Figuren stimmig ausfallen, sondern auch die detailverliebe Ausstattung für ein perfekt nostalgisches Zeitreise-Ambiente der 70er Jahre sorgt, Mett-Igel inklusive. Wem Kerkelings rührender Bewerbungsbrief an Loriot als Happyend nicht genügt, darf zum Schluss mit einem besonderen Sahnehäubchen rechnen. Hurz!
Dieter Oßwald
Stand: 11.12.2018
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!