Film
 

Ein Lied in Gottes Ohr

Ein Lied in Gottes Ohr - Audrey Lamy

Filmstart: 26.7.; Regie: Fabrice Éboué
Darsteller: Fabrice Éboué, Audrey Lamy, Jonathan Cohen,  Guillaume de Tonquédec, Ramzy Bedia u.a.

Der Musikproduzent Nicolas (gespielt von Regisseur Fabrice Éboué selbst) hat Stress. Nicht nur, dass ihm seine Frau einen One-Night-Stand mehr als übel nimmt, auch seine sehr fordernde Chefin setzt ihn unter Druck. Was ihn zu der fahrlässigen Äußerung provoziert hat, dass es kein Problem sei, mittels kürzester Zeit eine Band ins Rampenlicht zu zerren, die das berühmte Pariser Olympia füllen wird.
Doch echte Talente sind rar, das müssen Nicolas und seine sehr impulsive Assistentin Sabrina (sehr komisch: Audrey Lamy) feststellen. Da kommt dem Produzenten die Idee: Wie wäre es, im Stile der in Frankreich sehr bekannten „Singenden Priester" eine Religions-Boygroup auf die Beine zu stellen, aber eben nicht nur mit Christen, sondern mit einem Rabbi, einem Imam und einem Pfarrer? Gesagt, getan. Doch schon die Auswahl der Boygroup-Members erweist sich als schwierig; schließlich sind drei Männer gefunden: Rabbi Samuel (Jonathan Cohen) leidet unter Depressionen, seit er bei der Beschneidung eines kleinen Jungen daneben geschnitten hat. Moncef (Ramzy Bedia) ist zwar Moslem, aber kein Imam, sondern ein versoffener Chansonnier. Und Benoit (Guillaume de Tonquédec)? Ja, der ist ein richtiger überzeugter katholischer Pfarrer. Wenigstens können alle drei sehr gut singen, die Band Coexister ist gefunden.
Erwartungsgemäß erweist sich die Zusammenarbeit als gelinde gesagt nicht ganz einfach, religiöse Streitereien sind ebenso an der Tagesordnung wie diverse Scharmützel. Schließlich müssen alle Beteiligte begreifen, dass gerade für dieses Projekt sehr viel Toleranz abverlangt wird. Und die verlangt diese sehr lustige französische Komödie auch vom Zuschauer, bekommt hier doch alles und jeder sein Fett weg, egal welcher Glaubensrichtung oder Geschlecht er oder sie angehört. Das ist mitunter etwas albern, in seiner politischen Inkorrektheit aber ungemein erfrischend. Und vor allem: Die Figuren und ihre Überzeugungen werden niemals bloßgestellt, im Gegenteil strahlt der flotte Film trotz seiner vielen bösen Witze eine ungeheure Menschenliebe aus. „Ein Lied in Gottes Ohr" hat das Zeug zum Renner wie vor einigen Jahren „Monsieur Claude und seine Töchter".

Martin Schwarz

Stand: 10.07.2018

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