Film
 

Drei Tage in Quiberon

Drei Tage in Quiberon

Filmstart: 12.4.; Regie: Emily Atef
Darsteller: Marie Bäumer, Birgit Minichmayr, Robert Gwisdek, Charly Hübner u.a.

Viele haben ihr einen Silbernen Bären als beste Schauspielerin gewünscht: Auf der Berlinale 2018 sorgte Marie Bäumer mit ihrer Darstellung von Romy Schneider für Aufsehen, jenes Weltstars also, der Bäumer seit vielen Jahren „verfolgt", weil eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden nicht zu verleugnen ist. Aber erst jetzt hat Bäumer zugestimmt, endlich die Romy zu spielen, weil ihr nach eigenem Bekunden der Ansatz von Regisseurin Emily Atef zugesagt hat: „,Drei Tage in Quiberon'" ist keine Interpretation der Schauspielerin oder des Mythos Romy Schneider, sondern die Zustandsbeschreibung einer Frau am Ende ihres Lebens, verdichtet auf drei Tage."
Die Berliner Filmemacherin Emily Atef konzentriert sich auf drei Tage im Leben von Romy Schneider, als diese sich im März 1981 an die bretonische Küste in ein edles Sanatorium zurückgezogen hat, um enthaltsam zu leben und sich von Dreharbeiten zu erholen. Drei Menschen steuern nun auf die Schauspielerin zu: Hilde (Birgit Minichmayr), ihre beste Freundin seit Kindheitstagen, der berühmte Fotograf Robert Lebeck (Charly Hübner), ein alter Freund Romys, und in dessen Schlepptau der „Stern"-Journalist Michael Jürgs (Robert Gwisdek), der ein großes Interview mit dem Star machen will. Alle vier verbringen eine denkwürdige Nacht in einer nahen Kneipe.
In gediegenen Schwarz-Weiß-Bildern breitet Atef ein Sujet aus, in dem die Schauspieler zu großer Form auflaufen, allen voran Marie Bäumer. Nun ist es ja schon verwirrend, dass sich Bäumer in einzelnen Momenten Romy Schneider so sehr annähert, dass sie quasi hinter ihr zu verschwinden scheint; viel entscheidender ist aber, dass Bäumer eine in sich stimmige Figur entwickelt, mit all ihren Widersprüchen. Da ist zum einen diese Sucht nach öffentlicher Aufmerksamkeit und gleichzeitigem Verlangen nach Privatsphäre. Da schimmert die lebenslustige Frau ebenso durch wie die tief verzweifelte. „Ich bin nicht Sissi, sondern eine unglückliche Frau von 42 Jahren", sagt Romy an einer Stelle. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt: Nur wenige Monate später kommt ihr 14-jähriger Sohn ums Leben. Und am 29. Mai 1982 stirbt Romy Schneider, wohl auch an einem gebrochenen Herzen.

Martin Schwarz

Stand: 14.03.2018

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