Uferpalast Fürth 03-18

Im Animationsfilm „Teheran Tabu" (A/D 2017) geht es um drei selbstbewusste Frauen und einen jungen Musiker, deren Lebenswege sich in der schizophrenen Welt der iranischen Hauptstadt kreuzen. Sex, Korruption, Drogen und Prostitution gehen in dieser brodelnden Metropole einher mit strengen religiösen Gesetzen. Das Umgehen von Verboten wird zum Alltagssport und der Tabubruch zur individuellen Selbstverwirklichung. „Ein Tag wie kein anderer" (Israel 2016), der letzte Film zum 16. Internationalen Klezmer Festival Fürth, ist eine Tragikomödie über einen Familienvater, der die Trauer um seinen verstorbenen Sohn auf eigenwillige Art überwindet. In der Reihe „Irre Nächte" läuft „Hirngespinster" (D 2014): Simon, 22, ist in seiner Heimatstadt in der Provinz hängen geblieben. Sein Vater ist an Schizophrenie erkrankt und hält die Familie immer wieder mit brenzligen Aktionen in Atem. Simon fürchtet, den Wahnsinn des Vaters geerbt zu haben (Eintritt frei, anschließend Gespräch). Im Mittelpunkt des Dramas „Three Billboards outside Ebbing, Missouri" steht eine Frau, deren Tochter brutal vergewaltigt und ermordet wurde. Weil die Polizei des beschaulichen Örtchens Ebbing keinerlei Fortschritte macht, mietet sie kurzerhand drei große Werbetafeln, mit denen sie die Gesetzeshüter unsanft an den Vorfall erinnert. Die Provokation entfacht einen wahren Hass-Tornado in Ebbing. „Marlina - Die Mörderin in 4 Akten" (Indonesien 2017) ist eine versiert inszenierte Parabel über männliche Dominanz und weibliche Unterdrückung. Nach dem Tod ihres Ehemanns wird eine Frau in ihrem einsam gelegenen Haus überfallen, beraubt und vergewaltigt. Nachdem es ihr gelungen ist, sich der Angreifer gewaltsam zu entledigen, begibt sich die Frau mit dem abgetrennten Kopf ihres Hauptpeinigers auf eine Reise in die Stadt, um von den Behörden Gerechtigkeit zu erlangen.
Im Science-Fiction-Thriller „The Untamed" (Mexiko 2016) macht ein frustriertes Paar Bekanntschaft mit einem außerirdischen Wesen, welches totales Glück schenken kann und gerät auf einen abgefahrenen Trip in die Untiefen der Lust.
In der Tragikomödie „Glory" (Bulgarien 2016) wird ein Eisenbahnarbeiter nach dem Fund einer großen Geldsumme in einen Korruptionsfall verwickelt. Sein Leben wird dadurch völlig auf den Kopf gestellt und bald schon ist er rettungslos in einem Netz aus bürokratischem Chaos und absurden Intrigen gefangen. Der Fantasystreifen „The Shape of Water" (USA 2017) spielt zu Beginn der 1960er-Jahre und handelt von einer stummen Reinigungskraft in einem US-amerikanischen Geheimlabor, die sich in eine dort gefangengehaltene, amphibische Kreatur verliebt. Als dessen Vivisektion angeordnet wird, fasst Elisa den Entschluss, den Amphibienmann zu befreien und mit ihm zu fliehen.
Gewinner des Silbernen Bären 2017 war „On the Beach at Night Alone" (Südkorea 2017): Nach einer Affäre mit einem verheirateten Mann nimmt sich die Schauspielerin Younghee eine Auszeit im fernen Hamburg und verhält sich nach ihrer Rückkehr nach Korea sehr eigenartig. Danach zieht sie sich zurück an einen einsamen Strand. Es scheint, als ob sie nur in der Natur zu sich selbst finden kann. „Your Name" (J 2016) ist ein Anime-Drama um die rätselhafte Verbindung zwischen den beiden, weit voneinander entfernt lebenden Schülern Mitsuha und Taki, die täglich ihre Körper tauschen. In François Ozons Erotik-Thriller „Der andere Liebhaber" (F 2017) verliebt sich sich die attraktive Chloé in ihren Psychotherapeuten Paul. Bald entdeckt sie durch Zufall, dass Paul einen Zwillingsbruder hat, der ebenfalls Therapeut ist. Von Neugier getrieben begibt sie sich auch bei ihm in Behandlung...