Film
 

Uferpalast Fürth 02-18

Attenberg

Die „Welt" nennt ihn einen der wichtigsten Autorenfilmer unserer Zeit: Yorgos Lanthimos, 1973 in Athen geboren, räumt seit Jahren Preise auf internationalen Filmfestivals und Oscar-Nominierungen ab. Mit dem von der griechischen Mythologie inspirierten Rachedrama „The Killing of the Sacred Deer" (GB/IRL 2017) erweist er sich erneut als Regisseur mit einer unverwechselbaren Handschrift: Der erfolgreiche Herzchirurg Steven freundet sich darin mit einem 16-jährigen an, dessen Vater auf seinem OP-Tisch verstarb. Der Teenager scheint zunehmend die emotionale Nähe zu Stevens Familie zu suchen, verfolgt in Wahrheit aber einen perfiden Racheplan, den er bereit ist, mit allen Mitteln in die Tat umzusetzen.
„Attenberg" (GR 2012), von Lanthimos produziert, erzählt von der 23-jährigen Marina. Alles, was die Spätzünderin über Sexualität weiß, kennt sie aus den Tierdokumentationen von Sir David Attenborough („Attenberg"). Während das Leben ihres Vaters dem Ende zugeht, erwacht in letzten Gesprächen mit ihm Marinas Interesse an Intimität. Als ein interessanter Fremder in die Stadt kommt, beginnt Marina schließlich, die Mysterien der menschlichen Fauna auf eigene Faust zu untersuchen.
„Alpen" (GR 2011) ist ein Psychodrama zwischen beklemmender Spannung und satirischer Komik. Eine vierköpfige Gruppierung namens „Die Alpen" hat ein seltsames Geschäftsmodell entwickelt: Gegen Bezahlung bieten die Mitglieder an, für einige Stunden pro Woche in die Rollen von Verstorbenen zu schlüpfen, um trauernden Hinterbliebenen den Abschied zu erleichtern.
„Untitled" (A/D 2017) ist der letzte Film des im April verstorbenen Dokumentarfilmers Michael Glawogger. Editorin Monika Willi hat die Dokumentation ohne Thema nun zu Ende gebracht. Dabei verarbeitete sie Material, das dieser während einer mehrere Monate langen Reise durch den Balkan, Italien, Nordwest- und Westafrika gedreht hatte – eine Reise um zu beobachten, zuzuhören und zu erleben – mutig, roh und offen.
„Loving Vincent" (GB/PL 2017) ist der erste Film, der vollständig aus Ölgemälden besteht. Über 100 Maler haben dafür mehr als 65.000 Bilder produziert. Im Film erwachen die Bilder Vincents van Gogh zum Leben, um den Tod ihres Schöpfers zu untersuchen und dabei zugleich seine Lebensgeschichte zu erzählen.
Das südamerikanische Drama „Señora Teresas Aufbruch in ein neues Leben" (Arg/Chile 2017) schickt eine Haushälterin, die ihren Job verloren hat, auf eine Reise durch die Wüste. Sie verliert gleich beim ersten Halt all ihr Eigentum, was dazu führt, dass sie die Hilfe eines fahrenden Händlers annehmen muss. Aber vielleicht versteckt sich in ihrem Unglück für Teresa ja doch ein unverhoffter Ausweg.
Im Drama „Der Nobelpreisträger" (Arg/E 2016) trifft ein mit dem Nobelpreis ausgezeichneter Autor in seinem Heimatort auf die nicht immer wohlgesinnten Inspirationen seiner Bücher.
Vom 9. bis zum 18. März findet das „16. Internationale Klezmer Festival Fürth" statt. Der Uferpalast veranstaltet wieder das filmische Begleitprogramm: „Die Blumen von gestern" (A/D 2016) ist eine romantische Komödie, die den Enkel eines SS-Mörders mit der Enkelin eines Holocaust-Opfers verkuppelt.
„Die Unsichtbaren – Wir wollen leben" (D 2017) erzählt die Geschichte einiger junger Juden, denen es während des Zweiten Weltkriegs gelingt, in der Anonymität Berlins unsichtbar zu werden. Sie kämpfen für ein Leben in Freiheit, ohne wirklich frei zu sein.
„Jalda und Anna" (D 2012) ist ein dokumentarisches Porträt über zwei Künstlerinnen, die sich gemeinsam auf den Weg machten die Freude am Jüdischsein wiederzuerlangen.
„Das alte Gesetz" (stumm m. Livepiano, D 1923) zählt zu den Klassikern des Weimarer Kinos. Es ist ein Film über Identitätssuche und Verwandlung und über die Vision eines harmonischen Zusammenlebens von Christen und Juden.

Stand: 12.02.2018

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