Der Nürnberger Gitarrenzauberer Roman Leykam veröffentlicht seit 1990 Musik und wird nimmermüde, sich regelmäßig neue Ausflüge auf der Gitarre aus seinen flinken Fingern zu saugen. Dieses Mal reist er durch Zeit und Raum, um sich „Time Phenomena" (www.frank-mark-rts.com) zu widmen, die bei jedem Hörer unterschiedlichste Assoziationen auslösen dürfte. Sein Haupteinfluss: „Bei „Time Phenomena" habe ich in den meisten Tracks Bläser-Synths mit einer Steinberger E-Gitarre eingespielt. Inspiriert haben mich hierbei auch Werke von Jon Hassel". Der amerikanische Trompeter und Komponist (u.a. auch Stockhausen-Schüler) war ein Vertreter der Fusion-Musik und stand für einen neuen Entwurf des Trompetenklangs, er ließ sprachähnlich modulierten Luftströme durch seine Trompete fließen, die zu scheinbar „undefinierten" (mikrotonalen) Klängen führten und nannte seinen Stil „Fourth World", der Zeiten und Räume relativierte. Seinem Leykam-typischen Mix aus fester Kompositionsstruktur und freier Improvisation, zwischen Ambient, Experimental, Industrial und Avantgardistisch-Abstraktem – mal sperrig kratzbürstig - mal sphärisch-verschwurbelt - bleibt er konsequent treu, wozu er wieder E-Gitarre (meistens eine Steinberger), gitarrenkontrolliete Synthesizer und zahlreiche Effekte aus der Tiefe des Raums kombiniert. Anhaltspunkte zur Phantasiebeflügelung sind wie immer die Titel seiner gut 70 Minuten dauernden 13 cinemascopischen, gleich einem Logbuch-Eintrag wirkenden Soundscape-Ausflüge auf seinen Gitarrenplaneten: „Prism", „Spirit of Optimism", „A Night with Moon", „Brilliant Deception", „The Abilitiy to Marvel", „Iridescent Sound Spaces", „Profound", „Self-Dissolution", „In Obliqueness", „Invi-sible Things", „Key Experience", „Sounding Out" und „Decryption".
Jürgen Parr
Stand: 18.03.2025
Von Südkalifornien nach Nürnberg: Robert Jon and The Wreck verbinden Südstaaten-Rock und Blues mit satten Harmonien – am 20.4. im Hirsch.