W.H. Lung

Die Energie, den Geist und die Dynamik ihrer Live-Shows einfangen wollten die aus Mancun stammenden rockigen Synthie-Popper W.H. Lung auf ihrem dritten Album „Every Inch of Earth Pulsates" (Melodic). Dazu zogen sie nach Sheffield, um zum ersten Mal mit Ross Orton (MIA, Arctic Monkeys, Working Men's Club) zu arbeiten. „Ross ist der Steve Albini von Sheffield", sagt Sänger Joseph Evans. „Er ist der König, wenn es darum geht, nicht zu viel nachzudenken und dem Prozess der Aufnahme von Songs zu vertrauen. Er war immer da, um uns davon abzuhalten, uns mit intellektuellem Zeug herumzuschlagen und es zu Papier zu bringen", so Gitarrist Tom Sharkett: „Er war genau der Produzent, den wir brauchten, ohne dass es uns überhaupt bewusst war. Seine Produktionen und Mixe sind bombastisch, lebendig und direkt ins Gesicht. Er hat den Songs, die wir geschrieben haben, eine echte Dosis Magie verliehen." So arbeiten sie an ihrem tanzbaren Mix aus treibendem Synthi-Pop und hymnischem Indie-Rock mit der Prise Post-Wave und New Order-Atmo. „Der große Unterschied bei diesem Album ist seine Direktheit in jeder Hinsicht", sagt Tom. „Der Grund, warum ich in einer Band bin, ist, Live-Musik zu spielen", sagt Evans. Die fünfköpfige Band, zu der auch Chris Mulligan, Hannah Peace und Alex Mercer-Main gehören, hat sich dieses Mal auf eine klassische Songwriting-Struktur besonnen und erst danach an die Produktion zu gehen. „Das war das erste Mal, dass wir traditionellere Songs für das Album geschrieben haben", sagt Sharkett. „Für mich verkörpert er unsere Balance zwischen einer konventionellen Live-Gitarrenband und der glänzenden, synthetischen Seite von Lung. Es fühlt sich wie die perfekte Kulmination unserer bisherigen Erfahrung als Band an". Und mit „How to Walk" haben sie einen Song, der auf den Punkt ihr Live-Set repräsentiert.

Jürgen Parr