Brittany Howard

Nach Brittany Howards hochgelobtem Solo-Debüt „Jaime" von 2019 (mit „Stay High" und „History Repeats", benannt nach ihrer verstorbenen Schwester) legt die stimmgewaltige Soul-R'n'B-Croonerin, Gitarristin, Songwriterin und frühere Leadsängerin und Gitarristin der Rockband Alabama Shakes mit den zwölf Tracks ihres Zweitlings „What Now" (Island/Universal) noch einen drauf, verdichtet 70ies-Stax-Motown mit Vintage-Soul-Funk sprengt mit Zutaten aus Psychedelia, dreckigem Gitarrenfunk wie ein junger Lenny Kravitz, Urban Blues, Disco, Dance-Groove, Dream-Pop und Avant-Jazz-Thundercat-ähnlichem Soul-Funk sämtliche Genregrenzen und stilistische Zuordnungen und kommt als roher, dreckiger, souliger Rock-Funk zwischen Elvis Presley, Black Sabbath und Prince daher. Zentrales Thema sind zwischenmenschliche Beziehungen und Gefühlswirren, Herzschmerz und alles was dazugehört. Howard lebt heute in der Country-Metropole Nashville, wo sie auch „What Now" aufgenommen hat, sämtlich von ihr komponiert und produziert, multiinstrumental steuert sie Gitarre, Tasteninstrumenten, ab und an Bass und Schlagzeug bei, ihr Jugendfreund und Bandmate Zac Cockrell von den Alabama Shakes am Bass und der Schlagzeuger Nate Smith ergänzen das Setting. „Die einzige Konstante auf dieser Platte ist, dass man nie weiß, was als Nächstes passiert", sagt sie selbst über ihre kraftvolle Mischung.

Jürgen Parr