Die Ulmer Band Kraan ist seit über einem halben Jahrhundert der Inbegriff deutschen RockJazz-, Fusion-, Improvisations-Krautrocks. Auf ihrem neuen Album „ZOUP" (36music/Broken Silence) zeigen Bassist Hellmut Hattler, Gitarrist Peter Wolbrandt und Schlagzeuger Jan Fride von der Urgründungsbesetzung, daß sie nichts verlernt haben, immer noch kreativ-innovativ-relevant und instrumental-handwerkliche Highend-Könner sind. Und als „Kraaniche" sehen sie sich als „Seelen-verwandte" und „kreative Partner" gleich-ermaßen, betont Hellmut. Die neun instru-mentalen und zwei Gesangsstücke werden unverändert von Hellmuts energetisch-starkem Bassspiel, der melancholisch singenden Gitarre Peter Wolbrandts und einem auf den Punkt treibend-druckvollen Jan Fride geprägt und sind mit ihrem ikoni-schen Signature-Sound klar als Kraan zu identifizieren, wie gewohnt zwischen Mid-tempo, melancholischer Ballade („Weit und Breit" und „A Skyful of Veils"), Hippie-Krautigem („Twisted"), Kraan-Retro (Plain Vanilla") und knackig-kompaktem Uptem-po (wie z.B. der Titelsong „Zoup"). Zum konzeptionellen Ansatz erzählt Hellmut, er wollte sich auf seine musikalischen Wur-zeln besinnen: mehr Melodik, Harmonik, andere Beats, und zum Album: „Wir sind ja von jeher - und jetzt mal wieder ganz be-sonders - planlos glücklich mit unserem Tun!" „Aus allen Wolken" ist eine Res-pektbekundung und Verbeugung vor dem 2019 verstorbenen Keyboarder Ingo Bi-schof, der zwischen 1975 und 2007 auch den Sound der Gruppe mitprägte. Zudem spielt Ur-Saxofonist Johannes „Alto" Pap-pert auf einem der drei CD-Bonustracks mit. Zum Albumtitel erklärt Hellmut: „Eine „Zoup" ist nicht nur eine falsch geschrie-bene „Suppe". Es könnte auch ein Gebräu sein, in das eine Menge an Einflüssen hineingeschüttet wird. Insofern passt die Bezeichnung prima zum Kraan-Sound von heute. Wir wollten ja schon immer weg von den Definitionen Kraut- und Jazz-Rock. Aber man braucht ja wohl immer ein Etikett auf der Flasche." Ein sophisticated Alters-werk.
Jürgen Parr
Stand: 28.11.2023
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