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Chai

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Das japanische Mädelsquartett Chai debütierte 2017 mit ihrem Album „PINK", das eine Sammlung herrlich verspielter Pop-Songs enthielt, alle jenseits von niedlich und zuckersüß. Es folgten „PUNK" und „WINK", konsequente weitere Nippon-Pop-Ausflüge. Jetzt kehren Mana (Leadgesang und Keyboards), Kana (Gitarre), Yuna (Schlagzeug) und Yuuki (Bassist und Texter) auf ihrem vierten, selbstbetitelten Album „Chai" (Sub Pop/Cargo) zu ihren Wurzeln zurück indem sie sich von ihrem japanischen kulturellen Erbe und der Musik, mit der sie aufgewachsen sind, inspirieren lassen. „Alles, was sich in den Texten wider-spiegelt, drückt unsere Erfahrungen als japanische Frauen aus", erklärt Mana. „Wir sind Menschen und wurden als Frauen geboren, aber wir haben sowohl weibliche als auch männliche Aspekte in jeder unserer Seelen, jede mit ihrem eigenen Sinn für Balance", so Chai. Ihre konzeptionelle Philosophie nennen sie Neo Kawaii, in Anlehnung an das japanische Wort für niedlich, ein Etikett, das typischerweise an Frauen vergeben wird, die den gesellschaftlich vorgeschriebenen Schönheitsstandards entsprechen, als Aufschrei gegen diese unterdrückenden Normen. „Bei Neo Kawaii geht es um die Rückgewinnung des Selbstwertgefühls", sagt Mana (höre „We The Female!"). Das Album haben sie unterwegs geschrieben und in den Tagen zwischen den Shows im Stones Throw Studio in LA, in der Ometusco Sound Machine in Mexico City und in der Grand Street in New York aufgenommen. „Es war ein sehr entspannter Prozess, weil wir jeden Tag Konzerte spielten und wirklich in der Musik waren", erklärt Mana. Ihr ultra-smarter poppiger Nippon-Soul-Funk mit 80ies-Synthi-Kopfnote bezieht sich auf City-Pop, einen in Tokio entstandenen Sound, der in den 70er und 80er Jahren populär und Musik ihrer Kindheit war, eine japanische Interpretation westlicher Loungemusik zwischen Jazz, Boogie, Funk und Yacht Rock. Produziert von ihrem früheren Mitstreiter Ryu Takahashi, der ihre Vorliebe für City-Pop, Eurobeat und J-Pop-Künstler wie Maria Takeuchi teilt. In Schreibsessions zählten sie Wörter auf, die man sofort mit Japan assoziiert, so entstanden Songs wie „Matcha" und „Karaoke", oder der Begriff „Selfie" im Titel „Like, I need" (satter Midtempo-Ohrwurm-Elektro-Funker), eine universelle Fotografier-Praxis, die durch den japanischen Fotografen Hiromix in den 1990er Jahren als auch durch die äußerst beliebten Fotokabinen an Gemeinschaftsplätzen im ganzen Land populär wurde.

Jürgen Parr

Stand: 05.11.2023

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