Coach Party

Das vor Kraft und Wut kaum laufen könnende, äußerst live-erfahrene Indie-Quartett Coach Party von der Isle of Wight legt auf seinem Debüt „KILLJOY" (Chess Club Records) zum Einstieg mit „What's The Point In Life" gleich kräftig los. „KILLJOY war der einzige Name, um den wir uns alle vier nicht streiten wollten", erzählt Sängerin und Bassistin Jess Eastwood über das nihilistische Manifest, mit dem sie ihr Debüt betiteln. Grundsätzlich geht es um das Leben im Allgemeinen und Speziellen, von den ganz großen Sinnfragen bis zu Alltagsbanalitäten. „Ich habe das Gefühl, dass man immer damit kämpft, ein netter Mensch zu sein, und wir sind alle unterschiedliche Menschen, die unterschiedliche Arbeitsweisen und Verhaltensweisen haben, aber manchmal sind die Leute einfach nur Arschlöcher und das ist die Moral von der Geschichte!", sagt sie lapidar. Und der lauteste-härteste Song „Parasite" thematisiert eine klare Botschaft: "Jeder hat Menschen in seinem Leben, die er unbedingt vermeiden will. Wenn nicht, gehörst du vielleicht zu diesen Menschen, und dieser Song ist für dich: der Parasit in Menschengestalt, dessen einziger Zweck auf dieser Erde darin besteht, die Energie, die Kreativität und den Enthusiasmus von großzügigen Menschen abzuschöpfen. Nimm unseren Rat an: Hungere sie mit deinen guten Vibes aus, und irgendwann werden sie weiterziehen". Aufbauend auf den Indie-Wurzeln ihrer ersten Songs (Jess nennt The Big Moon, Alvvays und Snail Mail als frühe Einflüsse), wurden die Konzerte immer rauer und die neuen Songs entwickelten sich entsprechend. So bewegt sich ihr 90er-Gedächtnis-Indie-Postpunk zwischen lärmendem, aggro-kampfbereitem GirlRiot-Punk und melodischem, gitarren-betontem Indie-Alternativ-Emo-Rock.

Jürgen Parr