Um es gleich mal vorwegzunehmen: Auch wenn „The Ballad of Darren" (Parlopho-ne/Warner) das erste Album der Britpop-Legenden Blur seit acht Jahren und jetzt 9. Studioalbum ist, so ist es mehr oder weniger ein gut abgehangenes Damon Albarn-Soloalbum voller evergreeniger, urban neosoulig-gospeliger Melancholie-Popkleinode, das macht schon der Einstieg mit „The Ballad" klar. Auch wenn einer der 10 neuen Songs - nämlich „St. Charles Square" - den 80iger, disharmonisch-coolen Rotzig-Rocker gibt, bei dem Gitarrist Graham Coxon es wieder so richtig krachen lassen kann und Damon wild-kratzend miaut, herrscht eher leise, nachdenkliche Stimmung vor, die genau die Kernthematik - das Elend in der Welt - widerspiegelt. Produziert von James Ford (u.a. Arctic Monkeys, Foals, Depeche Mode), aufgenommen im Studio 13 in London und Devon, konstatiert Mastermind Damon: „Diese Platte ist ein Nachbeben, eine Reflektion und ein Kommentar dazu, wo wir uns gerade befinden." Gitarrist Graham Coxon weiter: „Je älter und wütender wir werden, desto wichtiger wird es, dass wir mit den richtigen Emotionen und Absichten spielen. Manchmal reicht ein Riff einfach nicht aus." Und bei aller Dominanz von Damon in Stimmung und Stimme würden Blur ohne Schlagzeuger Dave Rowntree, Bassist Alex James und Gitarrist Graham Coxon nicht klingen wie Blur, deren ungestümer Britpop sich wie ein gereifter Rotwein auf ein Premium-Qualitätslevel hinentwickelt hat. Jürgen Parr
Stand: 24.07.2023
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