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Jayda G

Jayda G.

DJ, Umwelttoxikologin/-aktivistin und House-Produzentin Jayda G hat sich auf ihrem neuen Album „Guy" (Ninja Tune) einen scheinbaren Widerspruch vorgenommen: extreme Groovyness & Tanzbarkeit mit thematischem Bezug zu Trauer, Verlust, Tod. Kann das zusammen-gehen?! Gemeinsam mit Jack Peñate (Sault, David Byrne, Adele) produziert, unterstützt u.a. von Lisa-Kaindé Diaz (Ibeyi), Ed Thomas (Stormzy, Nia Archives, Jorja Smith), stellt Jayda G ihre eigene Stimme und ihre Lyrics stärker in den Mittelpunkt als bisher. Die 13 Titel basieren auf ihrem Deep-/Chicago House-, Disco-, R&B- und Soul-Fundus, preisen ganz stark Pop und Leichtigkeit bei aller inhaltlichen Schwere mit ein, die textlich und durch Ar-chivaufnahmen ihres verstorbenen Vaters, William Richard Guy, entsteht. Diese Aufnahmen - es gibt mehr als elf Stunden davon, kurz vor seinem Tod aufgenommen, da war Jayda G zehn Jahre alt - bilden das Fundament der Erzählung des Albums mit Erfahrungen eines jungen afroamerikanischen Mannes: direkte Zitate daraus und Jayda Gs sehr persönliche Texte zeichnen das Leben ihres Vaters nach: das Aufwachsen in einer rauen Nachbarschaft in Kansas, sein Aufeinandertreffen mit Schlägern aus der Nachbarschaft, der Polizei und den örtlichen Behörden, das Verheiratetsein, die Einberufung in den Vietnamkrieg im Alter von 18 Jahren und die Rückkehr, um seine Frau mit einem anderen Mann vorzufinden, von seinem Umzug nach Washington D.C., wo er einen Nebenjob als Radio-DJ hatte, nur um versehentlich in die Rassenunruhen von 1968 verwickelt zu werden. Schließlich von seinem neuen Leben in Kanada, wo er Jayda Gs Mutter heiratete und versuchte, nicht nur sein eigenes Leben zu verbessern, sondern auch das seiner Kinder und seiner Gemeinde. Das Album ist auch eine Hommage an Jayda Gs Großmutter und an die Stärke schwarzer Frauen und enthält mehrere nachdenklichere Passagen, in denen nicht nur die Trauer über den Tod ihres Vaters thematisiert wird, auch darüber, was es für sie bedeutete, sein Leben zu recherchieren und diese Bänder posthum zu hören: „Ich wollte, dass das Album eine Mischung aus Storytelling, über die afroamerikanische Erfahrung, Tod, Trauer und Verständnis ist.", erklärt Jayda G. „Es geht um meinen Vater und seine Geschichte und natürlich zum Teil auch um meine Geschichte, aber es geht auch um so viele Menschen, die mehr für sich selbst wollten und sich auf die Suche gemacht haben, um das zu finden. Dieses Album ist einfach so sehr für Menschen, die unterdrückt wurden und die kein einfaches Leben hatten". So ist die Trau-erbewältigung und Aufarbeitung der eigenen Geschichte eine rundum positive, optimistische, energiespende Übung - nicht nur für Jayda G. Dance mit Substanz. Jürgen Parr

Stand: 03.07.2023

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