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Shouts 2022

Ein frohes Neues noch an dieser Stelle. Langsam läuft die Releasewelle wieder an, doch einiges Erwähnenswertes gab´s auch noch im letzten Jahr, wie z.B. RS Produções „Saúde Em 1º Lugar" auf dem portugiesischen Príncipe-Label. Der zweite Longplayer der Produzenten Narciso und Nuno Beats wurde mitunter von Farucox miteingespielt und variiert noch mehr mit Rhythmen. Bassmusik mit dezenten Vocalsamples und diversem perkussiven Instrumentarium, erinnernd an Afrohouse, sehr clubtauglich, wenn auch mit einem kleinen melancholischen Unterton und wie gewohnt vom Label aus Lissabon mit charakteristischem Siebdruckcover. +++ Das in Peckham, London seit 2014 agierende Rhythm Section International Label steht überwiegend für House, zeigt sich aber auch anderen Stilrichtungen gegenüber sehr offen und hat letztes Jahr das tolle Album von Tone „So I Can See You" veröffentlicht, den ich auch live beim Le Guess Who? Festival erleben durfte. Ruhige Songs basierend auf Electronica-Beats und Gitarre. Zum dritten Mal erschien gegen Jahresende nun eine Compilation mit 29 Tracks: „Shouts 2022", die zeitgenössischen R&B ebenso beinhaltet wie housige Clubtracks. Toll der funky Breakbeat von Daisy Moon, oder die Raps von Natty Wylah auf grimey Beats wie auch der relaxte midtempo Tune von Noah Slee. +++ Ebenfalls in UK ansässig ist der Produzent, Jazz Drummer, Sound Designer und DI Calum Lee, besser bekannt als Paleman, der seit zehn Jahren auf Labels wie Swamp 81, Plmn, etc veröffentlicht hat. Nun erschien sein Debutlongplayer „Veiled" [sublunar], stringente, basslastige Tracks, reduziert und cluborientiert, der Techno, frühe Elektronik und experimentelle elektronische Musik aus UK beinhalten soll. Vor zwei Jahren begann er auch unter dem Namen Fresnel Lens seine Film Scores und experimentellere Produktionen zu veröffentlichen. +++ Lotus Eater ist das Produzentenduo um Luca Mortellaro (Lucy) und Seth Horvitz (Rrose, Sutekh), die mit „Plasma" [stroboscopic artefacts] ihren zweiten 9 Track Longplayer vorlegen. Experimentelle, puristische und aus der Tiefe kommende, oft auch verlangsamt wirkende Technoproduktionen, „reduziert bis auf das Skelett" könnte man den Sound beschreiben. Industrial- und Noise-Einflüsse spielen durchaus in die Soundästhetik rein. Lotus Eater bestehen seit 2017, wo sie das vielgelobte Debut „Desatura" veröffentlichten. +++ Wisdom Teeth ist ein englisches Label, das von Facta und K-Lone betrieben wird und die 10 Track Compilation „To Illustrate" veröffentlicht hat. Neben den Betreibern finden sich Produzenten wie Salamanda, Glances, Iglew, etc. vertreten. Post-Dubstep, Breakbeats, Electronica, Trip-Hop und Artverwandtes findet sich hier, meist entspannt, bisweilen verspielt. +++ Eher ambient-electronica-lastig, düster, dubbig und mit Beats & Bleeps begegnet uns der „AMF&F003"-Sampler [accidental meetings]. Auf 22 Tracks sind Produzent*innen wie memotone, Bruce, Ausschuss und viele mir bislang Unbekannte vertreten, die zum Teil auch im Clubkontext auftauchen. +++ Das von mir sehr geschätzte Analog Africa Label hat mit The Good Samaritans „No Food Without Taste By Hunger", No. 20 in ihrer limited Dance Edition-Reihe, mal wieder grossartige, tanzbare Musik ausgegraben. Edo Funk aus Benin City, Nigeria. Ein Album, das ursprünglich 1982 veröffentlicht wurde und das erste der Band, voll mit energiegeladenen Basslines, rauhem Groove und psychedelischen Gitarren. The Good Samaritans ist das Edo-Funk Projekt des Philosophen Okundaye, der unter dem Namen vier Alben aufgenommen hat und als die graue Eminenz des Genres gilt. Das schwer zu findende Album wird nun in geremasterter Version, abgesegnet vom Bandleader himself in 2000er Auflage mit Siebdruckcover wiederveröffentlicht. +++ Durchaus ebenso exotisch anmutend begegnet uns die wundervolle Zusammenstellung „Saigon Super Sound Vol. 3" [saigon supersound] mit 20 grossartigen Perlen aus Vietnam. Jan Hagenkötter, der in Frankfurt auch das Infracom-Label betreibt, lebt zeitweise in Vietnam und präsentiert zum dritten Mal eine ganz wunderbare Zusammenstellung der dortigen Musik. Fast wie Urlaub und durchaus clubtauglich!

stefan wagner

Stand: 29.01.2023

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