„Der vermisste Weihnachtsgast" von Louise Penny. Kampa Verlag 2021, Broschur, 569 Seiten, 19,90 Euro.
Lange ist es nicht mehr hin, dann ist Weihnachten. Den Schnee gibt es schon, und wer noch die dazu passenden Tannen sehen will, der sollte das Örtchen Three Pines besuchen. Chief Inspector Armand Gamache sieht sich gerade ohnehin im Kreuzfeuer, die Arbeit in der Sureté du Québec in Montreal ist alles andere als erfreulich. Und so ist Gamache gar nicht so undankbar, als es scheinbar in Three Pines Arbeit für ihn gibt. Die Buchhändlerin Myrna Landers bittet ihn um Hilfe!
Die 1958 in Toronto geborene Louise Penny verschaffte ihrem Inspector Gamache 2005 seinen ersten Auftritt, die Autorin erhielt den „New Blood Dagger" für ihr Romandebüt und auch in Deutschland ging Louise Penny an den Start. Mit „Inspector Lynley - Darsteller Nathanial Parker wurde der erste Roman verfilmt, doch seit knapp zehn Jahren wurde es still.
Einer der besten Verlage in der Branche, an dem vor allem Buchliebhaber und Serienfans ihre helle Freude haben, veröffentlicht aktuell seit 2019 in schneller Folge alle Titel, zur Vollständigkeit (17 Bände) fehlen nur noch zwei. Der Kampa Verlag verpasst Louise Penny den verdienten Auftritt.
„Der vermisste Weihnachtsgast" ist der zweite „Weihnachtskrimi" innerhalb der Reihe, und er hat eine Ausnahmestellung, denn ihn ihm führt Louise Penny viele zuvor gelegte Handlungsstränge zusammen. Das bedeutet nicht, dass passend zum Fest „Der vermisste Weihnachtsgast" nicht auch isoliert gelesen werden könnte, vielmehr bietet er zugleich Anreiz, in die Ermittlungen von Armand Gamache vollständig einzusteigen.
Gut ediert, sprachlich wunderbar und in seiner Anlage viel mehr bietend als eine reine Mordermittlung, erschafft die Autorin glaubhafte Charaktere, eingebettet in eine spannende Handlung in einer (dann wohl doch nur) scheinbaren Idylle, an die die Leserschaft aber gerne immer wieder zurückkehrt.
Rainer Scheer
Stand: 20.11.2022
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