Dekker

Brookln Dekker, der Gitarren-Singer/Songwriter mit dem XXL-Strohhut, will angesichts des um uns herumtobenden Wahnsinns in jeder Richtung gnadenlos freundlich zu sich selbst und seinen Mit-Menschen sein. Unter dem programmatischen Titel „I Won't Be Your Foe" (Ich werde nicht dein Feind sein) (Sinnbus) führt er den tiefenentspannten, grundoptimistischen Jack Johnsonesquen Indie-Folk seines Debüts „Slow Reveal: Chapter One" von 2020 konsequent weiter, dem die erneute Zusammenarbeit mit dem Berliner Produzenten und Schlagzeuger Stefan Wittich und Mixing und Mastering Engineer Zach Hanson (Bon Iver, The Staves, Whitney) wohltuend bekommen ist. „Ob mit oder ohne Hut, ich habe mich fast immer verloren gefühlt - unsicher, wer ich bin oder was ich hier mache. Ich bin ein Gefühlsmensch, der nur durch das Schreiben und Musik machen lernt wer er ist. Wenn ich auf die Jahre 2020 und 2021 zurückblicke, die fast zu einem Synonym für Einsamkeit, Schmerz oder Wut geworden sind, erkenne ich jetzt, dass ich viel Angst hatte und zeitweise in einer Spirale steckte. Ein ständiger Kreislauf des Unwohlseins. Ich habe vermutlich bewusst versucht, eine Platte zu schreiben, die im Gegensatz zu meiner wirklichen Realität stand", erklärt Brookln. „Dieses Album ist voll mit echter Liebe und den ehrlichsten Fragen. Ich weiß vielleicht noch nicht, wie es weitergeht, aber ich bin stolz auf das, was ich bis zu diesem Moment geschafft habe. Mir geht's besser, weil ich diese Platte gemacht habe, und ich hoffe, dass sie euch genauso aufbaut, wie mich", findet Dekker. Wer sich von seiner Freundlichkeit anstecken lassen möchte: am 3. November im Nürnberger Club Stereo gibt dazu die Gelegenheit. Jürgen Parr