„Music used to be escacpe, now I can't escape it." – das stellt die hüftbetonte Synthipop-Tanzkapelle Hot Chip auf ihrem Titelstück ihres achten Albums „Freakout/Release" (Domino/Goodtogo) programmatisch und gar nicht wehmütig fest. Zwischen Chic und Pet Shop Boys, Disco, Funk, Vintage-House und SynthiWave grooven die Briten mit dem falsettierenden Alexis Taylor und dunkel-timbrigen Joe Goddard an den prägnanten Stimmen zwischen einer Nacht im legendären New Yorker Nightclub „Studio 54", balearischen Strandsessions und der sentimentalen Ü50-Party entlang, mit zum Teil leichtgängigen Evergreens wie „Down" oder „Eleaonr". Der Pandemie im positiven Sinne geschuldet nutzte Gitarrist Al Doyle die Freizeit, um im Osten Londons das bandeigene Studio „Relax & Enjoy" fertigzuwerkeln. Alexis Taylor dazu: „Wir trafen uns in einem brandneuen Raum, um brandneue Musik zu machen. Bessere Voraussetzungen kann es gar nicht geben." Und Al Doyle ergänzt: „Viele Songs klingen nach vollendeten Popsongs, dabei sind sie entstanden, als wir als Gruppe im Studio spontan Musik entwickelt haben". Bei aller Geschmeidigkeit des Sounds sind die Texte/Themen alles andere als banal: „Wir leben in einer Zeit, in der man den Eindruck bekommt, dass viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen die Kontrolle über ihre Leben verlieren, diese Düsternis findet sich in den Lyrics vieler Tracks wieder." Dabei haben Hot Chip wieder ihre alte Souveränität bewiesen, aus melancholischen, düsteren Gedanken großartige, optimistische Popsongs zu machen.
Jürgen Parr
Stand: 11.09.2022
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