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Marlon Williams

Marlon Williams

Der neuseeländische Singer-Songwriter Marlon Williams versprüht auf seinem dritten Solo-Album „My Boy" (Dead Oceans/Cargo) den tiefenentspannten Geist von Jack Johnson, vorbei die Zeiten des Country-Crooners mit der Samtstimme, hier ist der verspielte Indie-Pop-80er-Disco-Synthi-Tanzschlaks. In der Pandemie-Zeit traf er sich statt Touren zu können wieder mit Familie und Freunden, kehrte zu seinen Studien der Maori-Kultur und Sprache zurück und schloss sich einem Basketball-Team an. Seine aktuellen Themen: Selbstidentität und Eskapismus, Stammesdenken, der eigene Familienstammbaum sowie Überlegungen zur Rolle von Männlichkeit und Freundschaft. „Auf der Platte gibt es viele männliche Formen. Da ich als Einzelkind aufwuchs, musste ich meine Brüder ausblenden und eine Welt um mich herum aufbauen. Obwohl Maskulinität also ein großes Thema ist, wird es von einer breiteren Erkundung der Vitalität und des sozialen und kulturellen Werts überlagert", analysiert Williams. Bewußt NICHT mit seiner bewährten, langjährigen Begleitband The Yara Benders aufgenommen, spielte er die Hälfte des Albums mit Mark 'Merk' Perkins ein, Ende 2020 dann mit Produzent Tom Healy (Tiny Ruins, The Chills) und neuer Besetzung in Neil Finns Roundhead-Studios in Auckland: Der in LA lebende Schlagzeuger Paul Taylor (Feist), Bassist Cass Basil (Ladyhawke, Tiny Ruins), Healy an den Gitarren und Synthesizern sowie Auftritte von Delaney Davidson, Dave Kahn (das einzige Yarra Bender-Mitglied auf dem Album) und Elroy Finn an Schlagzeug und Percussion. „Neue Mitstreiter im Raum zu haben, ermöglichte es mir, mir selbst zu entkommen", sagt Williams. „Wenn jeder noch dabei ist, seine Rolle zu finden, gibt es eine beunruhigende und aufregende Tendenz, in verschiedene Richtungen zu gehen. Ich hörte mehr neuromantisches Zeugs wie Duran Duran, John Grant, Perfume Genius und die Bee Gees an. Ich habe immer verschiedene Charakterelemente in meiner Musik erforscht, und ich denke, je mehr ich mich mit der Schauspielerei beschäftige, desto mehr Tricks lerne ich über Darstellung und Präsentation. Ich versuche, meine Welten so weit wie möglich ineinander übergehen zu lassen. Ich werde wagemutiger wenn es darum geht, neue Kontexte und neue Wege zu erforschen, Dinge zu tun." Das tut seinem Popansatz ausgesprochen gut.

Jürgen Parr

Stand: 11.09.2022

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