Vincent Belorgey hat es mal wieder spannend gemacht: Über acht Jahre hat der französische Synthwave-Meister und Schwulst-Bombast-Prog-Synthi-Electro-Skulpteur aka Kavinsky seine Fans auf sein zweites Album „Reborn" (Record Makers/Universal) warten lassen. Im berühmten Motorbass-Studio in Paris aufgenommen wabert Kavinsky kraftvoll und wuchtig durch seinen Wall-of-Sound-Stadion-Schmock-Electro-Rock über 12 Titel verteilt, allesamt 80ies-Retro-VoKuHiLa-Saga-Kleister-verdächtig, grundmelancholisiert und bedeutungsschwanger dramatisiert. Schon mit seinem ersten Song 2005 „Testarossa Autodrive" ließ er aufhorchen, es folgten drei EPs und Touren mit u.a. Daft Punk und Justice. 2011 dann mit „Nightcall", Titelsong des Films „Drive" und zusammen mit Guy-Manuel de Homem-Christo von Daft Punk produziert, der Durchbruch, das Debütabum „OutRun" Platin-Abräumer und französischer Grammy-Gewinner für „Best Electro Album 2014". Zu seiner langen Pause: „Nach dem plötzlichen Erfolg von „Nightcall" wollte ich nicht wirklich wieder etwas aufnehmen. Ich habe zwei Schritte zurückgenommen und habe mir vorgestellt, was ich danach aufnehmen werden, in meinem eigenen Tempo. Die Pause hat es erlaubt, dass Menschen mich wieder ein wenig vergessen konnten, damit ich, wenn ich mich bereit fühlte zurückzukehren, vielleicht neue Dinge ausprobieren konnte." Das hat dem Sound gut getan, da er nicht in der Endlosschleife steckengeblieben ist, sondern sich frisch-frei weiter kavinskysiert hat, echte Instrumente, keine Samples, neuer Sound, und er ist dabei noch poppiger-disco-tanzbarer geworden.
Jürgen Parr
Stand: 03.05.2022
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!