Eine durchaus erstaunliche Wandlung hat Mitski Miyawaki schon hinter sich: Einst als Neoklassik-Pianistin gestartet, dann als Indie-Garage-Girl weitermutiert zur Gitarrenheldin, entdeckt Mitski jetzt auf „Laurel Hell" (Dead Oceans/Cargo) ihren Soundtrack zur persönlichen Transformation und über komplexe Beziehungen. Mitski schrieb viele Songs während und teilweise vor 2018 und nahm diese mit ihrem langjährigen Produzenten Patrick Hyland zwei Jahre später in der Zeit der Isolation während der Pandemie auf. Dabei erzeugt sie eine eigentümliche Spannung zwischen ihren zumeist wehmütigen Texten und dem dance-funky-80er-Elektro-Synthi-Pop-Sound mit gelegentlichen abbaesquen Zügen („Love Me More" oder „There's Nothing Left For You"). Zum Antrieb für Ihre neuen Songs sagt sie: „Ich brauchte Liebeslieder über echte Beziehungen, die keine Machtkämpfe sind, die man gewinnen oder verlieren kann. Ich brauchte Lieder, die mir helfen, anderen und mir selbst zu verzeihen. Ich mache die ganze Zeit Fehler. Ich will nicht den Eindruck erwecken, dass ich ein Vorbild bin, aber ich bin auch kein schlechter Mensch. Ich musste diesen Raum vor allem für mich selbst schaffen, in dem ich mich in dieser Grauzone befand." Dabei nahmen die Songs während der Fertigstellung langsam neue Formen und Bedeutungen an, wie „die Saat zur Blüte". Das Album als Ganzes entwickelte sich „hin zu mehr Uptempo und Tanzbarkeit. Ich musste etwas schaffen, das auch eine Aufmunterung ist", erklärt Mitski.
Jürgen Parr
Stand: 06.03.2022
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