Bonobo

Bisher war Simon Green aka Bonobo eher dem schleichenden Downtempo-Ambient-Electro zugewandt, auf seinen "Fragments" (Ninja Tune) holt er sich Gäste wie Jamila Woods, Joji, Kadhja Bonet, Jordan Rakei, O'Flynn und Miguel Atwood-Ferguson als Vokalisten dazu und verdichtet die zunächst herumliegenden Ideenfragmente und Sound-Experimente zu zwölf beat-getriebenen, melancholischen Electro-R'n'B-NeoSoul-Groovern, die über seinen bisherigen eher wattös-meditativen, loungigen Nebenher-Ambient hinausgehen. Er will's jetzt wissen, packt Urban-Hygge-House, ordentlich Pop und Mainstream-Soul dazu, um aus dem Flausch-Segment ins Popfach zu kommen, mischt wie immer Electro- und akustische, traditionelle Instrumente wie Streicher oder Harfe. Gelegentlich versandet sich - wenn auch nicht unangenehm - diese Mischung in plakative Berieslung. "Es geht in vielerlei Hinsicht um die Tanzfläche, darum, dass ich mich wieder daran erinnerte, wie sehr ich Menschenmengen und Bewegung und die Verbindung von Menschen untereinander liebe", sagt Green zu "Fragments".

Jürgen Parr