FPA

Völlig dahinfließender-tiefenentspannter Bedroom-Pop ist das Terrain von FPA Frances Priya Anczarski, den die Musikerin aus Minneapolis auf ihrem Debütalbum „Princess Wiko" (37d03d/Cargo) mit einer schönen Prinzessinnen-Geschichte konzeptionell ins Mittelalter und gleichzeitig ins moderne Minneapolis hebt. Geschrieben und aufgenommen hauptsächlich in ihrem Schlafzimmer während der Quarantäne, ist das Album großartig instrumentierte, arrangierte und verdichtete Tagträumerei mit Elementen aus R&B, Nu Soul, Electronica, Spoken Word, Hip Hop, zartem Singer/Songwriter-Folk-Mustern und James Blake-Elektro-Frickel-Schicht-Momenten. „Princess Wiko ist die Geschichte einer jungen Frau von adeliger Herkunft, die gezwungen ist, ihr Herz zu verraten und einen Mann zu heiraten, den sie kaum kennt, während sie den langsamen Weg der Selbstfindung einschlägt", erklärt Frances. Die Songs folgen keinem klassischen Storytelling, jeder einzelne der acht Tracks lädt dazu ein, sich neu auf unterschiedlichste Tempi und Stimmung einzulassen. Als Tochter einer nigerianischen Mutter und eines polnischen Vaters in Minneapolis geboren, hat die Idee zu Princess Wiko ihren Ursprung in Paris, wo sie sechs Jahre mit dem Studium von Musik und Philosophie verbrachte, vieles aus der Elektronik- und House-Szene kennenlernte, Einflüsse von Nietzsche bis Billie Holiday und von Dostojewski bis Max Richter aufsog. „Meine Hoffnung ist, dass diese Platte die Leute etwas fühlen lässt", sagt Frances, „und dass sie sich vielleicht in irgendeiner Weise mit der Prinzessin von Wiko als mehr als nur einer fiktiven Figur identifizieren können."
Jürgen Parr