Noch einmal eine Viertelstunde großartigen schwebend-fließenden typischen Lyle Mays-Jazz - leider nur posthum - gibt es auf „Eberhard" (www.lylemays.com). Die dem deutschen Bassisten Eberhard Weber gewidmete „Mini-Symphonie" hatte Mays 2009 für das Zeltsman Marimba Festival fertigstellt und in den Monaten vor seinem Tod am 10. Februar 2020 mit Jazzmusikern wie Bill Frisell, Alex Acuña und Bob Sheppard aufgenommen. Der Einfluss Webers auf Mays und seinen langjährigen Kollaborateur Pat Metheny war während ihrer gesamten Karriere erheblich, aber „Eberhard" ist zu 100 Prozent Lyle Mays-Sound. Ein Marimba-Ostinato von Wade Culbreath ist die Grundlage für die von Mays gespielte ätherische Eröffnungs-Piano-Melodie, dazu kommt ein E-Bass-Thema von Jimmy Johnson, der typisch wortlose Gesang, ein Markenzeichen der Musik der Pat Metheny Group, von Jazzsängern Aubrey Johnson (Lyles Nichte und Co-Produzentin), Rosana Eckert und Gary Eckert erst als Begleitung der Bassmelodie, später als melodische „Instrumente". Schließlich runden Holzbläser und Cellosektion, die sechzehn Instrumentalisten/Vokalisten spielen selten gleichzeitig, stattdessen werden sie spielerisch für verschiedene Features (insbesondere von Mays, Jimmy Johnson, Aubrey Johnson und Culbreath) ein- und ausgewebt.
Jürgen Parr
Stand: 20.12.2021
Am 25.4. verbindet Mine im E-Werk vielfältige Einflüsse mit verschiedenen Sounds und Instrumenten – Alles außer langweilig!