Die japanische Avantgarde-Künstlerin Hiromi Moritani, besser bekannt als Phew, zeigt auf dem sechs Titel fassenden Album "New Decade" (Mute/PIAS), dass sie eine unkonventiolle, kompromißlose Underground-Musikerin ist. Sie war Gründungsmitglied der Punk-Band Aunt Sally aus Osaka, die sich 1980 auflöste. Seit sie als Solokünstlerin unterwegs ist, hat sie unter anderem mit Ryuichi Sakamoto, Jim O'Rourke, Ana da Silva (The Raincoats), Seiichi Yamamomoto (Boredoms) und Holger Czukay (Can) zusammengearbeitet. Auf "New Decade" arbeitet sie ausschließlich mit Stimme und elektronischen Elementen, unheilschwanger-düster, sie wollte ihre Musik von allen Gefühlen befreien: "I wanted to exclude sentimentality", erklärt sie zum Soundkonzept, die Texte sind absichtlich banal und beschwören vor allem durch das, was sie unausgesprochen lassen, ein Gefühl des Unbehagens herauf. Im Einstieg "Snow and Pollen" spricht Phew über das Wetter, ein wiederkehrendes Thema in ihren jüngsten Arbeiten, als Gesprächsthema, auf das Menschen zurückgreifen, wenn es nichts anderes zu sagen gibt (oder sie nichts anderes sagen können). Treibende Sound-Sedimente und körperlose Stimmen hallen durch Raum und Zeit, Phew ist eher Sound- und Vokal-Perforance freier Radikaler denn Musik im üblichen Sinne. Jürgen Parr
Stand: 18.11.2021
Für viele die beste Zeit ihres Lebens! Feiert mit Captain Jack und anderen Live-Acts bei der größten 90er/2000er-Party im Frankenland! Am 6.4. in der Kia Metropol Arena in Nürnberg.